Leise rieselt der Schnee, laut krachen die Märkte?
23. Dezember 2018 | Aktuelles
Während die Geschäfte schon seit Wochen das Weihnachtsgeschäft ankurbeln und an Glühweinständen trinkfreudige Kundschaft bedient wird, beschäftigt viele Anleger die Frage aller Fragen: Gibt es noch eine Jahresendrallye? Warum uns diese Frage egal ist, und sie Ihnen ebenso egal sein sollte, lesen Sie in unserem kleinen Weihnachtsbeitrag:
Was machen die Großen?
Während Microsoft, Alphabet (Google) und Amazon gigantische Zahlen vorlegen, fallen die Preise für die Unternehmen. Amazon ist im Vergleich zum Jahreshoch zeitweilig um 25% gefallen. Dabei verkündet Amazon laufend neue Rekorde:
Amazon announces record-breaking holiday shopping weekend: Cyber Monday once again becomes the Single Biggest Shopping Day in the Company’s History with the most products ordered worldwide (…) Amazon Customers worldwide ordered more than 18 Million Toys and More than 13 Million Fashion Items (…) Sales by small and medium-sized businesses worldwide grew more than 20 % on Black Friday Year-Over-Year
Doch nicht nur US-Unternehmen können rosig in die Zukunft blicken. Denn auch, wenn es die nackten Zahlen nicht immer erkennen lassen, sind starke Kursverluste nicht immer als schlechtes Omen zu werten. Das Unternehmen MTU Aero Engines ist im MDAX gelistet. Auch dieses tolle Unternehmen musste in nur zwei Monaten fast 20% Kursverlust hinnehmen. Doch liegt das am Unternehmen selbst? MTU gab am Kapitalmarkttag 2018 bekannt:
- Bessere organische Wachstumsaussichten in allen Segmenten
- Anhaltende Investitionen in Kapazitätsaufbau und Automatisierung
- Langfristziele für Gewinn und Free Cashflow bestätigt
Die meisten Kursverluste sind getrieben durch spekulative Investoren. Investoren, die versuchen das schnelle Geld zu machen und Investoren, die der Masse aus Angst folgen – weil sie nicht wissen, was sie tun.
Der Vorteil der Preisschwankung
Dass auch «unsere» Unternehmen in den letzten Monaten Kursverluste verzeichneten, ist für uns in Ordnung – ja sogar von Vorteil. Die Preisschwankungen bieten uns die Möglichkeit, für den Wert einer Aktie von 1€ nur 60 Cent zahlen zu müssen. Oder für den Wert einer Aktie von 1€ auch mal 2€ zu bekommen. Zum Glück gibt es diese Schwankungen. Zum Glück gibt es irrationale Marktteilnehmer, die ganze Fonds, ETFs, Indizes wie wild kaufen und verkaufen, Wetten eingehen, Absicherungen vornehmen und im Markt «mitschwimmen». Und zum Glück gibt es spekulative Investoren, die nicht auf einzelne Unternehmen blicken und Aussagen folgen à la: «Wichtige Unterstützung erreicht im Short-Szenario», «die Bären sind im Vorteil», «Kaufsignale sind Mangelware und das neue Tief hat das Chartbild eingetrübt», «das Kursniveau ist auf Tagesschlusskursbasis verteidigt worden» – die Böresenvariante von «Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist.»
Warum Signale in die Irre führen
Wir betrachten nicht die Märkte und urteilen erst dann, wohin es geht. Wir betrachten auch nicht die Charts und kaufen oder verkaufen nach «Signalen». Sondern wir sehen uns das einzelne Unternehmen genau an – um ehrlich zu sein sogar monatelang und analysieren es bis ins kleinste Detail – und auch dessen Konkurrenz. Und dann sehen wir uns den Preis an. Wir sind Value(Wert)-Investoren. Wenn der Preis in Ordnung ist, kaufen wir die Aktie und halten sie jahrelang, solange es dem Unternehmen gut geht und der Preis nicht bei 20€ liegt, wenn es 10€ wert ist.
Und so können wir auch in diesem Jahr mit der Kursentwicklung dieser gesunden Unternehmen gut leben: +30% bei Amazon, +15% bei MTU, -2% bei Alphabet und +20% bei Microsoft.
Wir hoffen deshalb, dass auch Sie bereits ein Value-Investor sind und sich entspannt auf die Weihnachtszeit freuen können. Und falls nicht, wären wir begeistert, wenn Sie mit uns im neuen Jahr den Weg gemeinsam bestreiten und zu einem Aktionär mit unserer Value Philosophie werden.
Herzliche Grüsse und Ihnen schöne Fest- und Feiertage mit Ihren Freunden und Familien
Markus Prodinger
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