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Einleitung zum Thema Margin: Unterschiede erkennen und verstehen
Hier bei Estably versuchen wir Ihnen Optionsstrategien nicht nur theoretisch zu vermitteln. Unsere praxisbezogenen Artikel stellen eine Hilfestellung dar, damit auch Sie mit Optionen profitabel Einkommen erzeugen können. In diesem Artikel erklären wir Unterschiede in verschiedenen Margin-Begriffen.
Inhalt
In einem anderen Artikel haben wir versucht jedem Anfänger einen guten Rat zu geben, indem wir geschrieben haben, dass ein Cash-Konto zur eigenen Sicherheit verwendet werden kann. Auch mit einem Margin-Konto sollte man als Anfänger lieber gedeckte Optionen verkaufen. In diesem Artikel möchten wir die verschiedenen Begriffe rund um die Margin aufzugreifen und sie verständlich beschreiben.
Was bedeutet eigentlich Margin?
Das Wort Margin stellt ganz einfach eine Sicherheitsleistung dar. Diese Sicherheitsleistung ist eine Summe, die der Händler beim Handel mit Optionen oder Futures bei seinem Broker hinterlegen muss! Sobald Sie ein Margin-Konto eröffnet haben handeln Sie also auf Margin, auch wenn Ihre Optionen mit Cash gedeckt sind. Klingt das verständlich?
Dazu ein Beispiel:
Sie haben einen Put auf die Procter&Gamble-Aktie (PG) verkauft (Short Put). Der Ausübungspreis liegt bei 87,5 (ungefähr da, wo sich der aktuelle Preis der Aktie befindet). Würden Sie dasselbe in einem Cash-Depot handeln, müssten Sie 8.750 Dollar im Depot haben, um diese Position überhaupt eröffnen zu dürfen. In einem Margin-Konto wird lediglich eine Sicherheitsleistung für die Eröffnung dieser Position verlangt. In diesem Beispiel beläuft sich diese Hinterlegungssumme auf 1687 Dollar. Dies sind reale Zahlen, die wir zur Artikelerstellung aus dem Konto heraus gelesen haben. Sie sehen: es wird in diesem Beispiel lediglich ein Fünftel des Wertes der 100 Aktien als Hinterlegungssumme verlangt. Anders ausgedrückt würde das auch heißen, dass Sie theoretisch 4x so viele Aktien kaufen könnten (Die Margin-Anforderungen von Aktien und Optionen ändern sich). Doch davon raten wir ab!
Sie können diese Option komplett mit Cash gedeckt haben, und trotzdem handeln Sie auf Margin. Wird die Option ausgeübt und Sie müssen die Aktien kaufen, wird noch immer lediglich eine Sicherheitsleistung verlangt. Diese schwankt mit dem Aktienkurs. Steigt der Kurs der Aktie fällt die verlangte Sicherheitsleistung. Fällt der Kurs der Aktie steigt die verlangte Sicherheitsleistung. Diese Schwankung lässt sich ab Eröffnung der Option beobachten.
Portfolio-Margin
Grundsätzlich konnte man historisch zwischen zwei verschiedenen Margin-Konten unterscheiden:
- Das Reg-T-Margin-Konto: Regelbasiertes Marginsystem
- Das Portfolio-Margin-Konto: Risikobasiertes Marginsystem
Reg-T-Margin: Auf jede einzelne Position im Depot wird eine vorher definierte und statische Berechnung angewendet. Für einen Short Put gilt also zum Beispiel eine andere Berechnung als für einen Short Call. Die Formeln für die Berechnungen jeder einzelnen Options-Strategie sollten bei jedem Broker vorliegen und zumindest auf Anfrage herausgerückt werden.
Portfolio-Margin kann bei einigen Brokerhäusern erst ab einer gewissen Depotgröße beantragt werden. Bei Interactive Brokers über Estably gibt es seit dem Brexit nur mehr das Portfolio-Margin-Modell. Mit diesem Marginsystem wird das maximale Tagesrisiko für alle Positionen des gesamten Portfolios berechnet. Dies kann ein großer Vorteil sein, aber auch die Risiken sind nicht zu verachten. Ist das Risiko klein, wird eine geringe Sicherheitsleistung verlangt. Steigt jedoch das Risiko, wird auch die verlangte Sicherheitsleistung schnell erhöht.
Initial und Maintenance Margin
Die Initial Margin ist die geforderte Sicherheitsleistung bei Positionseröffnung. Der Broker lässt Sie die Position nicht eröffnen, wenn Sie nicht genug freie Mittel in Höhe der geforderten Sicherheitsleistung im Depot haben. Die Höhe dieser Sicherheitsleistung ist von der jeweiligen Terminbörse vorgegeben.
Die Maintenance Margin ist die Mindestsumme die kontinuierlich auf Ihrem Konto für diese Position zur Verfügung stehen muss.
Ein kleines Beispiel:
Um eine Optionsposition zu eröffnen, wird eine Initial Margin von 2000 Dollar gefordert, sonst lässt Sie der Broker diese Option nicht verkaufen. Haben Sie die Position eröffnet, muss dauerhaft eine Maintenance Margin von 1500 Dollar auf Ihrem Konto als Sicherheit hinterlegt sein. Dies wird so lange aufrecht erhalten, bis die Position wieder geschlossen wird.
Margin Call
Wenn der Kontostand unter die geforderte Mindestsumme (Maintenance Margin) fällt, kann der Broker eine Naschussforderung ausgeben. Der Broker fordert Sie also auf, schnell Geld ins Depot zu überweisen oder eine bestehende Position aufzulösen. Wird dies nicht getan, kann die Position von ihm aufgelöst werden und Sie realisieren einen Verlust. Diese Nachschussforderung wird auch Margin Call genannt.
Zusammenfassend macht ein Handel auf Margin durchaus Sinn. Wenn die Margin richtig verwendet wird, können somit im Vergleich zum Cash-Konto viel größere Gewinne gemacht werden. Man sollte jedoch aufpassen, denn auch das Gegenteil könnte passieren. Wenn die Margin nicht sorgfältig überwacht wird, können auch größere Verluste drohen!
Die Berechnungen zur Margin-Anforderung für Short Puts, Short Calls finden Sie hier.
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