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Warum Sie keine Angst vor Volatilität haben müssen

Hier bei Estably versuchen wir Ihnen Optionsstrategien nicht nur theoretisch zu vermitteln. Unsere praxisbezogenen Artikel stellen eine Hilfestellung dar, damit auch Sie mit Optionen profitabel Einkommen erzeugen können. In diesem Artikel verraten wir Ihnen, warum Sie als Stillhalter keine Angst vor Volatilität haben müssen.

Inhalt

Angenommen wir beobachten mehrere Abwärtstage an den Börsen. Der Markt scheint durch die letzte Korrektur in eine Seitwärts-Phase übergegangen zu sein. Die Korrektur scheint noch nicht beendet zu sein. Auf der anderen Seite ist auch der Eintritt in einem Bärenmarkt nicht unwahrscheinlich. So oder so weiß man dies alles erst danach.

keine Angst vor Volatilität

Das wichtigste ist, dass man sich vom täglichen Auf und Ab an den Börsen nicht verrückt machen lässt. Davon handelt der heutige Artikel.

Angst vor Schwankungen?

Haben Sie Angst vor dem täglichen Auf und Ab am Aktienmarkt? Macht Sie die hohe Volatilität verrückt? Wir versuche Ihnen die Angst zu nehmen, indem wir Ihnen unsere Gedanken zu diesem wichtigen Thema aufschreiben.

Werden wir uns bewusst, was Volatilität eigentlich ist. Volatilität beschreibt nichts anderes als die Schwankungsbreite eines Marktes, in unserem Fall dem Aktienmarkt. Steigt die Volatilität, werden auch die erwarteten Schwankungen größer, in beide Richtung wohl gemerkt.

Man sollte sich bewusst werden, dass es an den Börsen nicht immer nur Bergauf gehen kann. Aus diesem Grund sollte man das eingangs erwähnte Marktumfeld als eine gewöhnliche Situation am weltweiten Markt-Geschehen ansehen.

Sehen wir uns kurz den Langzeit-Chart des meist beachteten Aktienindex der Welt an, dem S&P500.

Kurschart des S&P 500
Stand: 19. März 2018

Hier sehen wir, dass der Gesamtmarkt seit sehr langer Zeit nur eine Richtung kennt. Eine größere Korrektur ist einerseits längst überfällig, auf der anderen Seite gibt es wenig Gründe warum es nicht noch weiter gehen sollte.

Wir versuchen erst gar nicht zu erraten, wohin es gehen soll. Uns kann das auch egal sein, denn wir investieren unser Geld in Einkommens-bildende Finanzinstrumente

Sehen wir uns das erste Hoch im Jahr 2000 an. Jemand, der hier in den Gesamtmarkt investiert hätte, und alle Crashs und Korrekturen aussitzen würde, wartete ungefähr 13 Jahre, bis er wirklich Kursgewinne erzielen konnte. Entschuldigen Sie bitte, aber das stellen wir uns nicht unter erfolgreicher Geldanlage vor.

Wenn wir ein bisschen weiter in die Zukunft denken, wird uns vielleicht einfallen, dass es auch Menschen gibt, die jetzt beginnen zu investieren. Vielleicht dauert es wieder 13 Jahre, bis der Einstandskurs erreicht wurde, vielleicht auch länger, vielleicht auch kürzer, man wird es immer erst später wissen.

Kurzfristige Volatilität als Langzeit-Möglichkeit

Mit den letzten Zeilen haben wir genug Angst im Leser hervorgerufen. Jetzt wird es Zeit, diese Ängste in den Griff zu bekommen. Für Langfrist-Investoren ist eine Schwankung nach unten nur gut, wenn sie genug Geld in der Hinterhand haben, um weiter investieren zu können.

Was wäre, wenn man seine vorhandenen Positionen einfach aktiv managen würde, und somit einen Cashflow erzeugt, der die vorhandenen Buch-Verluste wieder auffängt? Genau das tun wir immer und immer wieder. Wir können uns sogar entscheiden, wie das passieren soll. Wir könnten Covered Calls auf unsere Aktien schreiben, und somit den Großteil der Korrektur bewältigen. Eine andere Möglichkeit wäre Aktienpositionen hinunter zu rollen.

Wir verstehen, warum man passiv investieren würde, es wäre auch vorteilhaft, dass man sich zumindest die ein oder andere Vorgehensweise zum Risiko-Management zurecht legt. Erfolgreiche Vermögensanlage haben wir selbst in der Hand. Wir können dem Markt nicht sagen, was er zu tun hat, aber wir können unsere Positionen so managen, dass wir kein Geld verlieren. Kapitalschutz ist unseres Erachtens noch immer Regel Nummer 1.

Warum ist kurzfristige hohe Volatilität eine Langfrist-Möglichkeit? Nehmen wir an wir haben am Hochpunkt 2000 gekauft. Nun beginnen alle Aktien zu fallen. Wir entschließen uns unsere Aktien zu verkaufen und schreiben Short Puts weit unter unserem letzten Einstandspreis. Durch die hohe Volatilität explodieren die Optionspreise. Wir können sehr einfach so hohe Prämien einnehmen, dass unser zuvor realisierter Verlust komplett aufgefangen wird. Gleichzeitig verringern wir bei einer Einbuchung unseren Einstandspreis dramatisch.

Denken Sie langfristig, aber nehmen Sie mittelfristige Chancen wahr

Wenn der Put ausgeübt wird, haben wir die selben Aktien wie zuvor, nur zu einem viel niedrigeren Preis. Wir wiederholen das oben geschriebene: Der Verlust der verkauften Aktien wurde durch die Prämie komplett wieder herein geholt. Jetzt meine Frage an den Leser: Wie lange hätte es bis zum Break-Even gedauert, wenn wir 30 Prozent unter dem Hoch wieder eingestiegen wären? Auflösung: 3 Jahre. Bis zum Hoch im Jahr 2007 hätten wir sogar wieder 50 Prozent Gewinn gemacht. Dividenden sind hier noch nicht berücksichtigt.

Vergessen dürfen wir auch nicht, dass wir nun mehr freies Kapital haben, welches wir vielleicht weiter unten in die gleiche oder eine andere Aktie investieren können, um von zukünftigen Kurssteigerungen zu profitieren. Unsere persönliche Dividendenrendite steigt natürlich ebenfalls, solange die Ausschüttungen nicht gekürzt werden.

Würde es nicht Sinn ergeben, 10 Jahre früher seinen Einkaufspreis wieder zu erreichen? Wenn wir nun wirklich langfristig denken, könnte dies den Unterschied ausmachen, wer durch den Aktienmarkt wirklich vermögend wird und wer nicht. Ich verstehe alle, die sagen, es ist kaum möglich am Aktienmarkt richtig Geld zu verdienen, wenn sie nicht wissen, welche Möglichkeiten es gibt, das Kapital zu schützen.

Machen Sie Volatilität zu Ihrem Freund und betrachten Sie das große Ganze

Als Optionshändler sollten wir uns regelmäßig an folgendes erinnern: Volatilität ist unser Verbündeter, nicht unser Feind. Auch uns war das lange Zeit nicht bewusst.  Zu Beginn hatten wir als Stillhalter Angst vor einer Vola-Explosion, da so etwas für bestehende Positionen Gift ist.

Es heißt, einen Verlust zu realisieren und womöglich ein Monat schlecht abzuschließen. Heute sehen wir das große Ganze und wissen, dass wir mit den neuen Positionen mehr Geld einnehmen, als durch das Schließen der Positionen Verlust realisiert wurde. Gleichzeitig mindern wir den Durchschnittspreis der Aktie, die wir ohnehin kaufen möchten. Kapital zu schützen, ist wichtiger geworden denn je.

Denken Sie daran, wie sehr Ihnen eine aktuell hohe Schwankungsbreite dabei helfen kann, über die nächsten 20-40 Jahre erfolgreich zu sein. Gönnen Sie sich den Luxus, falsch zu liegen und senken Sie bei Bedarf Ihren Durchschnittspreis

Wir wissen nicht wie Sie vorgehen, aber wir bevorzugen immer geringere Aktienpreise. Wenn wir ein Unternehmen gut finden, und uns vorgenommen haben Anteilseigner zu werden, würde es dann nicht mehr Sinn ergeben, billig einzukaufen, als zu teuren Preisen. 

Wir werden nie verstehen, warum der Großteil der Menschen kauft, wenn der Aktienkurs gestiegen ist, und verkauft, wenn er gefallen ist. Das ist nicht wirklich logisch nachvollziehbar. Börse hat viel mit Psychologie zu tun.

Ärgeren Sie sich nicht über Dinge, die Sie nicht ändern können

Die Schwankungen am Aktienmarkt können Sie nicht beeinflussen, also gewöhnen Sie sich gleich an, dass Sie sich davon nicht ärgern lassen. Lassen Sie sich davon auch nicht einschüchtern. Als Optionshändler sollten Sie sich über große Schwankungen freuen. Sie bringen fette Prämien ein, womit Sie einen weiteren Sicherheitsabstand zum aktuellen Kurs bekommen.

Als herkömmlicher Investor können Sie Puts ebenfalls dazu verwenden, um Ihren Durchschnittspreis in Ihren Aktien zu senken. Der Vorgang nennt sich “Hinunterrollen”.  Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie Aktienpakete zu 100 Stück besitzen, da sich eine Aktienoption meist auf 100 Aktien bezieht.

Dieses Hinunterrollen macht sich spätestens dann bezahlt, wenn die Aktien wieder steigen, und Sie einen größeren Kursgewinn verbuchen können.  Mit dem frei gewordenen Kapital können Sie weitere Anteile kaufen.

Ab jetzt sollten Sie große Volatilitäten als Chance sehen, nicht mehr als Risiko. Machen Sie sie sich zu Ihrem Freund und Helfer. Denken Sie langfristig und nehmen Sie kurz- bis mittelfristig diese Chancen wahr. Sie könnten auf lange Sicht den Unterschied zwischen einem großen und einem kleinen Vermögen ausmachen.

Das Wichtigste ist, sich vom täglichen Auf und Ab an den Börsen nicht verrückt machen zu lassen.

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