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Bias – Diese 6 kognitiven Verzerrungen sollten Sie als Investor kennen!
Inhalt
Was sind kognitive Verzerrungen?
Kognitive Verzerrung, im Englischen auch „cognitive bias“ genannt, ist ein kognitionspsychologischer Sammelbegriff für systematische fehlerhafte Neigungen beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen, die menschliche Entscheidungen beeinflussen. Die Verzerrungen häufen sich vor allem, wenn wir schnell handeln müssen und uns zu viele Informationen auf einmal vorliegen.
Welche Arten von Bias (kognitiven Verzerrungen) gibt es?
Ein Investor unterliegt genauso kognitiven Verzerrungen. Solange der Investor sich nicht darüber im Klaren ist, können diese Verzerrungen (Bias) auch nicht überwunden oder gesteuert werden und somit das Investitionsverhalten negativ beeinflussen.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen, die aus unserer Sicht wichtigsten kognitiven Verzerrungen für einen Investor vor.
Confirmation Bias
Eine der stärksten Verzerrungen ist, dass Menschen sich bestätigt sehen wollen. Daher ist der Begriff „Confirmation Bias“ auch als Bestätigungsfehler bekannt. Menschen sehen sich lieber in ihren eigenen Überzeugungen bestätigt als durch detaillierte Recherche vorhandener Informationen eigene Annahmen zu verwerfen. Auch der Investor sucht unbewusst nach Informationen und deutet die Informationen so, dass diese in sein vorhandenes Bild passen. Dies kann zum Beispiel dazu führen, dass ein Investor viel zu lange an einem „schlechten“ Investment festhält und somit deutlich höhere Verluste macht als ohne diese Verzerrung.
Die Verlustaversion
Als Verlustaversion bezeichnet man den psychologischen und ökonomischen Effekt, Verluste tendenziell höher zu gewichten als Gewinne. Diese Verzerrung kann bei einem Investor dazu führen, dass er versucht, Verluste zu hundert Prozent zu vermeiden. Das hat oftmals zur Folge, dass ein Investor seine Verlustposition nicht rechtzeitig schließt und somit der Verlust noch deutlich höher ausfällt.
Optimism Bias
Hier handelt es sich um eine kognitive Voreingenommenheit, die jemanden glauben lässt, dass er selbst weniger wahrscheinlich ein negatives Ereignis erlebt. Der Investor setzt hier mehr auf die Hoffnung und unrealistischen Optimismus als auf Recherche und Informationen. Hier besteht für den Investor auch die Gefahr ähnlich wie bei der Verlustaversion, dass zu lange an Verlustpositionen festgehalten wird, weil die Realität verweigert wird.
Endowment-Effekt
Der Endowment-Effekt wird auch Besitztums-Effekt genannt und besagt, dass Menschen dazu tendieren, ein Gut wertvoller einzuschätzen, wenn sie es besitzen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die höhere Preisvorstellung des Verkäufers und die niedrigere Preisvorstellung des Käufers. Dieses Beispiel kann direkt auf den Investor umgelegt werden, welcher Aktien verkauft und kauft.
Bandwagon Effekt
Der Bandwagon-Effekt, auch als Mitläufereffekt bekannt, beschreibt die Tatsache, dass Menschen dazu neigen, dem Beispiel anderer zu folgen, ohne dabei auf eigene Ansichten zu achten. Dieser Umstand kann vor allem bei politischen Wahlen, aber auch an der Börse beobachtet werden. Investoren kaufen oft Aktien, wenn die Märkte steigen und verkaufen, wenn die Märkte sinken, nur weil das die „Masse“ so macht.
Hindsight Bias
„Hinterher weiß man immer mehr!“ Hindsight Bias bzw. Rückschaufehler bezeichnet die kognitive Verzerrung, dazu zu neigen, wenn ein Ereignis eingetreten ist, die Vorhersehbarkeit dieses Ereignisses zu überschätzen. Menschen neigen dazu, ihre eigene Fähigkeit überzubewerten, Ereignisse vorherzusagen. Der Aktienmarkt ist hier ein gutes Beispiel. Entscheidet sich ein Investor für den Kauf einer Aktie, die tatsächlich mit Gewinn verkauft wird, dann kommt oftmals der Rückschaufehler zu tragen und der Investor überschätzt seine Fähigkeiten der Vorhersage.
Fazit
Wir sind vermutlich alle von der Verzerrung der eigenen Wahrnehmung betroffen. Der eine etwas mehr, der andere etwas weniger. Entscheidend ist, dass sich der Mensch darüber im Klaren ist, dass es kognitive Verzerrungen gibt und vor allem der Börsenhändler sich die Wahrnehmungsfehler bewusst macht, um bei Investitionen besser entscheiden zu können. Wir haben hier nur die für uns wichtigsten kognitiven Verzerrungen aufgezeigt. Es gibt in der Literatur noch viele andere.
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