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Künstliche Intelligenz in der Vermögensverwaltung

Künstliche Intelligenz in der Vermögensverwaltung? „Darauf habe ich leider keine Antwort“ (Alexa)

10. Februar 2020 | Digitale Vermögensverwaltung

Täglich erleichtern uns verschiedenste Formen von Künstlicher Intelligenz (KI) das Leben – sei es bei einem Gespräch mit Alexa, in Form von selbstfahrenden Autos und Einparkhilfen im Strassenverkehr, oder beim Arztbesuch, bei dem unsere Daten mit Millionen anderen verglichen werden, um frühzeitig eine Diagnose zu erhalten. Auch die Finanzindustrie experimentiert schon seit längerem mit KI und Alogorithmen. Das Ziel: Computer sollen bessere Investment-Entscheidungen als Menschen treffen.

So funktionieren KI Fonds

Grundsätzlich wird mithilfe von KI versucht, die Stimmung auf dem Aktienmarkt zu erfassen. Dazu analysieren Computer Millionen von Beiträgen auf Social Media Plattformen, Online News-Seiten und Blogs – in sekundenschnelle, dank der sich immer verbessernden Rechenleistung. Investiert wird dann in die Unternehmen, die laut Maschine das grösste Potential aufweisen.

Ein weiterer Einsatzbereich ist die Standortdaten-Analyse. Dabei werden Bewegungsdaten von Menschen über ihr Smartphone gesammelt, um Rückschlüsse bezüglich makroökonomischer Kennzahlen zu erlauben.

Ein paar Beispiele:

  • Verkehrspendlerbewegungen werden gesammelt und analyisert, um frühzeitige Prognosen über die Entwicklung der Arbeitslosenquote zu erhalten.
  • An Flughäfen wird die Anzahl der Smartphones getrackt, um Passagierzahlen in Echtzeit zu erhalten.
  • In Einkaufszentren gibt die Verweildauer von Besuchern Rückschlüsse auf die Umsatzverläufe im Einzelhandel.
  • Noch fortgeschrittener: Programme sind bereits dabei, die Stimmlage von Firmenchefs bei öffentlichen Auftritten auszuwerten, um daraus ein Bild von der Lage des Unternehemens zu gewinnen – willkommen im 21. Jahrhundert!

Maschine soll Emotionen aus dem Spiel nehmen

Irrationalität, Angst und Gier sind die grössten Feinde des „menschlichen“ Anlegers. Der Klassiker: bei steigenden Preisen einsteigen, bei sinkenden aussteigen. Wer langfristig billiger verkauft, als er einkauft, verliert Geld. Computer kennen diese Emotionen natürlich nicht.Aber: auch mit einer soliden Investment-Strategie und den dazugehörenden Absicherungsprozessen können solche Fehler vermieden werden. Einer der obersten Grundsätze des Value Investings lautet „Handle entgegengesetzt“ – das bedeutet unter anderem, auch bei fallenden Kursen „vergünstigt“ Aktien von Top-Unternehmen nachzukaufen, und nicht wie der irrationale Anleger panisch alles zu veräussern. Nicht aus Angst oder Gier zu handeln ist tief in dieser Anlagephilosophie verankert.

Robo-Advisors verwenden keine „richtige“ KI

Die derzeit im Trend liegenden Robo-Advisor basieren streng genommen mehr auf Algorithmen als auf Künstlicher Intelligenz. Diese Algorithmen bilden passive Indexfonds nach und scannen die Portfolios regelmässig, um sie wieder dem darauf basierenden Index anzupassen (= Rebalancing).

Als Unterstützung im passiven Investmentprozess sind die Algorithmen geeignet. Doch ist es wirklich entscheidend, ob ich zu 0,50% oder zu 0,54% in einem Wertpapier investiert bin? Unserer Meinung nach ist es viel wichtiger, die richtigen Unternehmen zu einem attraktiven Preis zu kaufen. Robo-Advisor sind noch weit davon entfernt, unterbewertete Unternehmen mit positiven Wachstumsaussichten herauszupicken, wie es erfolgreiche Value Investoren seit Jahrzehnten machen.

Jeder, der Alexa schon mal ein paar Fragen gestellt hat, kennt eine ihrer häufigsten Antworten: „Darauf habe ich leider keine Antwort“ oder „Das weiss ich leider nicht“. Genauso verhält es sich bei vielen anderen scheinbar künstlichen Intelligenzen – und sei der Algorithmus noch so komplex. Auch wenn schon Milliarden in diesen Bereich investiert wurden, steckt die KI noch in den Kinderschuhen.

Warum existieren Robo-Advisor trotzdem? Durch die einfache Depoteröffnung und die geringen Gebühren, sprechen sie eine Zielgruppe an, die sich ohne grossen Aufwand am Aktienmarkt beteiligen will. Die scheinbare Verbindung zur KI, dient dabei häufig als Marketingmittel – überdurchschnittliche Renditen springen aber nicht heraus.

Ein turbulentes Jahr für KI Fonds

Der Vorteil des maschinellen Lernens beim Investieren besteht darin, dass sich die Intelligenz dem Markt anpasst und im Laufe der Zeit besser wird. Das vergangene Jahr scheint die Maschinen besonders verwirrt zu haben, auch wenn gegen Jahresende einige der KI Fonds wieder etwas zurückgewinnen konnten. „Wenn der Markt unvorhersehbar wird, ist die Herausforderung für KI immer grösser“, meint Anand Rao von PwC.

In vielen Fällen lässt auch die Auswertung der Daten zu Wünschen übrig – Muster werden erkannt, die schon bekannt sind, oder Wechselbeziehungen gefunden, wo keine existieren. Auch Nobelpreisträger Robert Shiller ist der Meinung, dass KI noch immer menschliche Überwachung benötigt. Da häufig Daten aus Texten (aus Social Media, Blogs, usw.) entnommen werden, können Tippfehler oder neue Bedeutungen von Wörtern eine Aussage komplett verfälschen. Der Mensch würde so etwas erkennen – die Maschine (noch) nicht.

Kernkompetenz bleibt menschlich

Die Herausforderung liegt darin, Technologie dort einzusetzen, wo sie den meisten Mehrwert bringt. Bei Estably heisst das: Depoteröffnung, Ein- und Auszahlungen und Performanceüberwachung sind digital möglich – zu jeder Zeit, an jedem Ort – wie es heutzutage sein soll. In diesen Bereichen hilft uns die Technologie, die Investment-Erfahrung unserer Kunden so angenehm wie möglich zu gestalten.

Bei unserer Kernkompetenz – dem Value Investing – setzen wir hingegen lieber auf die langjährige Erfahrung und Expertise unserer Portfoliomanager, die Jahr für Jahr beweisen, dass Renditen über dem Marktniveau möglich sind.

Wir sind gespannt, wie sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in unserer Branche entwickelt, und wann Maschinen konstant bessere Entscheidungen treffen, als wir Menschen. Bis dahin bleibt es unsere Aufgabe, unseren Verstand und die gegebenen technischen Möglichkeiten so sinnvoll wie möglich einzusetzen.

Estably ist die erste digitale Vermögensverwaltung aus Liechtenstein, die durch eine Mischung aus Technologie und menschlicher Anlageexpertise erstklassiges Vermögensmanagement ab € 20.000 anbietet. Dank langjähriger Erfahrung der Portfoliomanager im Bereich des Value Investings werden überdurchschnittliche Renditen angestrebt. Damit soll eine professionelle Vermögensverwaltung, wie sie bisher exklusiv für Großanleger möglich war, für jeden zugänglich sein – komfortabel, transparent und profitabel.

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