Interview mit Businesstalk am Kudamm
Gold - Schön und unvergänglich
6. Dezember | Vermögensschutz
Dieses Interview mit Herrn Daniel Hauser und Estably Geschäftsführer Andreas Wagner wurde auf businesstalk-kudamm.de veröffentlicht.
Gold - Schön und unvergänglich
Interview geführt von Daniel Hauser, Businesstalk am Kudamm
Wir sprechen heute mit Andreas Wagner, Geschäftsführer und Partner der Estably Vermögensverwaltung AG, über das wahrscheinlich beliebteste Edelmetall der Welt – Gold. Durch seine langjährige Erfahrung als Vermögensverwalter ist er genau der richtige Ansprechpartner, um Antworten auf Fragen bezüglich der Vorteile des Einstiegs ins Gold-Geschäft, der potenziellen zu erwartenden Wertsteigerung und weitere zu erhalten.
Gold gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Zu Recht?
Gold hat in der Vergangenheit häufig bewiesen, dass es seinem Ruf als sicherer Hafen gerecht wird. Es hat Kriege, Wirtschaftskrisen, Währungskollapse und Währungsreformen als Tauschmittel überlebt und ist im Gegensatz zu Papiergeld ewig haltbar und in seiner Menge begrenzt.
Der Wert von Papiergeld wird durch das Vertrauen in Notenbanken und deren Fähigkeiten, den Wert zu erhalten, definiert. Gold besitzt hingegen einen echten inneren Wert und ist ein global anerkanntes Zahlungsmittel.
Von daher sollte Gold unserer Meinung nach ein fester Bestandteil in der gesamten Vermögensaufteilung jeder Person sein. Es ist ein Wertaufbewahrungsmittel und hilft dem Investor, in Zeiten hoher Inflation seine Kaufkraft zu erhalten.
Der Goldpreis ist nahe am historischen Hoch. Ist aktuell der richtige Zeitpunkt zum Einstieg?
Gold befindet sich in einem historischen Hoch, weil die Papierwährungen ihre Kaufkraft verlieren. Und hier zeigt sich die Stärke des Edelmetalls. Gerade in der aktuell von geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägten Welt ist ein Einstieg in Gold sinnvoll. Die geopolitischen Spannungen werden nicht verschwinden und die Inflation wird nicht auf das Niveau vergangener Jahre zurückkommen.
Die strukturellen Änderungen wie Deglobalisierung, demographische Trends und auch zunehmende Kosten gegen den Klimawandel werden zu einer dauerhaft höheren Inflation führen.
Die geopolitischen Spannungen werden nicht verschwinden und die Inflation wird nicht auf das Niveau vergangener Jahre zurückkommen.
Andreas Wagner
Finden Sie ist Gold geeignet für eine Altersvorsorge?
Gold eignet sich als Vermögensschutz und dient zur Absicherung unterschiedlicher Szenarien wie Währungsreformen oder Phasen hoher Inflationsraten.
Im Rahmen einer Altersvorsorge würde ich nicht ausschließlich auf Gold setzen, sondern Aktien mitberücksichtigen. Diese eignen sich bei Inflationsraten von 4-6% nicht nur besonders gut, das Vermögen langfristig zu erhalten, sondern auch zu vermehren.
Da Gold weder Zinsen noch Dividenden liefert, und Aktien über einen langen Anlagehorizont besser als alle anderen Investments performen, würde ich für die Altersvorsorge Aktien qualitativ hochwertiger Unternehmen vorziehen.
Neben Gold ist auch Silber ein beliebtes Edelmetall. Worin unterscheiden sich die Investments?
Sowohl Gold als auch Silber sind beliebte Investments. Gold ist in der Finanzwelt deutlich stärker nachgefragt, weil Notenbanken als Gold- und nicht als Silber-Käufer am Markt auftreten. Silber ist aufgrund seiner vorteilhaften Eigenschaften (Leitfähigkeit, Lichtempfindlichkeit, antibakteriell, Formbarkeit) in den unterschiedlichsten Industriebereichen teilweise sehr gefragt.
Durch die hohe Dichte von Gold ist die Lagerung deutlich einfacher als bei Silber. Für 100.000€ bekommt man derzeit relativ leicht zu lagernde 1,8 kg Gold, während man bei einer Investition in Silber rund 154 kg zu lagern oder transportieren hätte.
Bei physischen Investments in Silber fällt im Unterschied zu Gold die Mehrwertsteuer an.
Der Silberpreis folgt in der Regel dem Goldpreis. Ist Silber derzeit unterbewertet oder Gold überbewertet?
Die Gold/Silber Ratio, die das Verhältnis vom Gold- zum Silberpreis widerspiegelt, beträgt derzeit über 80. Dieser Wert ist relativ hoch, wenn man bedenkt, dass es lediglich 20-mal so viel Silber wie Gold auf der Erde gibt.
Zudem steigt der Bedarf an Silber stark an. Allein in der Mobiltelefonindustrie werden jährlich über 300 Tonnen Silber verarbeitet. In jüngster Vergangenheit führte der erhöhte Bedarf zu sehr starken Preisanstiegen. Wenn man diese Faktoren betrachtet, kann man durchaus von einer Unterbewertung bei Silber sprechen.
Welche Möglichkeiten haben private Anleger, in Edelmetalle zu investieren?
Anleger haben grundsätzlich die Möglichkeit, direkt oder indirekt in Edelmetalle zu investieren. Zum einen können Investoren indirekt über Finanzprodukte wie Fonds, Edelmetallkonten oder Zertifikate in Gold investieren. Aktien von Goldminengesellschaften sind ebenfalls eine indirekte Investition in Edelmetalle. Aufgrund des zusätzlichen Unternehmensrisikos und der gehebelten Reaktion auf Edelmetallpreisschwankungen ist das sicher die riskanteste Methode.
Zum anderen können Anleger direkt in physische Edelmetalle investieren. Wer Gold oder Silber physisch besitzt, hat kein Gegenparteirisiko. Wir empfehlen grundsätzlich direkt und damit physisch in Edelmetalle zu investieren.
Wer Gold oder Silber physisch besitzt, hat kein Gegenparteirisiko. Wir empfehlen grundsätzlich direkt und damit physisch in Edelmetalle zu investieren.
Andreas Wagner
Man soll ja immer das Risiko streuen, die Konjunkturprojekte erhöhen ja gerade auch die Liquidität am Markt. Wie sehen Sie mittel- und langfristig die Entwicklung von Gold?
Wir sehen langfristig einen weiter steigenden Goldpreis. Kurzfristig kann das anders sein. Die Nachfrage nach Edelmetallen ist jedoch in Hinblick auf langfristig hohe Inflationsraten und geopolitische Spannungen berechtigterweise größer denn je. Wir rechnen damit, dass das glänzende Edelmetall bei weiteren Investoren Anklang finden wird und seinen Wert dementsprechend weiter steigert.
Herr Wagner, vielen Dank für das Interview.
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