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Das richtige Mindset für die nächste Krise

15. September | Krisenmanagement

Niemand weiß, wann der nächste Crash kommt. Auch wir nicht. Was wir wissen ist, dass es irgendwann wieder krachen wird.

Fakt ist: Im S&P 500 finden seit 1950 im Durchschnitt knapp alle zwei Jahre Kursrückgänge im zweistelligen Bereich statt.

Die gute Nachricht? Auf jeden einzelnen Crash folgte früher oder später eine Erholung. Und mit dem richtigen Mindset können Sie sogar als Gewinner aus der nächsten Krise hervorgehen.

Spielen Sie nicht den Helden

„Es wurde weitaus mehr Geld durch Anleger vernichtet, die sich auf Korrekturen vorbereitet haben oder versucht haben, Marktkorrekturen vorwegzunehmen, als durch die Korrekturen selbst vernichtet wurde.“

Versuchen Sie nicht, Schadensbegrenzung zu betreiben und mitten in der Krise Ihre Aktien zu verkaufen.

Im besten Fall gelingt es Ihnen vielleicht, noch kurz vor dem Tiefpunkt abzuspringen. Schon bald wären Sie aber mit einer viel schwereren Frage konfrontiert: Wann steige ich wieder ein?

Auf die besonders schlechten Tage folgen nämlich meist außerordentlich gute Tage. Wer dann nicht vollständig investiert ist, lässt einen Großteil der Rendite auf der Strecke:

Wer 1998 beispielsweise 10.000 USD in den S&P 500 investiert hätte, ohne einen Tag zu verpassen, hätte nach 20 Jahren seine Anfangsinvestition auf 40.000 USD vervierfacht. Hätte man in diesem Zeitraum lediglich die 10(!) besten Börsentage verpasst, ständen am Ende nur 20.000 USD auf dem Konto.

Nach 20 Jahren Veranlagung waren es also gerade einmal 10 einzelne Tage, die den Unterschied zwischen 100% und 300% Rendite ausmachten.

Die Erholung kommt häufig schneller als gedacht

Zugegeben – es ist vor allem für Börsenneulinge nicht einfach mitanzusehen, wie die Aktienkurse in den Keller stürzen und das ersparte Vermögen an Wert verliert. Noch dazu, wenn man nicht eingreifen soll. Häufig erholen sich die Aktienmärkte aber schneller als gedacht:

Der MSCI Europe erlitt im Zeitraum von 1980 – 2020 im Schnitt unterjährige Tiefs von 15,6%, konnte aber in 31 von 41 Fällen am Ende des Jahres noch eine positive Rendite erzielen.

Die Lektion? Cool bleiben, auch wenn die Märkte in zweistelliger Höhe zurückgehen. Die Wahrscheinlichkeit für ein positives Jahresendergebnis ist hoch.

Quelle: MSCI, Refinitiv Datastream, J.P. Morgan Asset Management. „Verlust im Jahresverlauf“ bezieht sich auf den größten Marktverlust vom Hoch zum Tief innerhalb des Kalenderjahres. Guide to the Markets –Europa. Stand der Daten: 30. Juni 2021.

Ein beeindruckendes Beispiel für eine rasche Erholung der Aktienmärkte konnte auch beim letztjährigen COVID-Crash beobachtet werden.

Am 23. März 2020 erreichte der S&P 500 seinen Tiefpunkt. Knapp ein halbes Jahr später war bereits die Marke von vor dem Crash wieder erreicht, und nicht einmal eineinhalb Jahre später (im August 2021) hat sich der Index seit seinem Tief gar verdoppelt.

Heißt: Wer am Tiefpunkt der Coronakrise nachgekauft hat, konnte sich eineinhalb Jahre später über eine Rendite von 100% freuen. Dies ist die schnellste Verdopplung nach einem Börsencrash seit dem zweiten Weltkrieg.

Jede Krise ist eine Gelegenheit

„Egal ob es um Socken oder Aktien geht, ich mag es, Qualität zu einem niedrigen Preis zu kaufen.“

Wollen Sie sich in der nächsten Krise wie ein routinierter Value Investor verhalten?

Dann schwimmen Sie gegen den Strom und kaufen Sie nach, vorausgesetzt Sie verfügen über die nötigen Mittel.

Da auf jeden Börsensturz früher oder später eine Erholung folgte, waren in der Vergangenheit gerade diese Tiefs profitable Einstiegszeitpunkte.

Geleitet von Emotionen und Erwartungen unterschätzen viele Marktteilnehmer in einer depressiven Phase nämlich den eigentlichen Wert eines Unternehmens. Häufig beeinflusst eine Krise aber lediglich den Aktienkurs, und nicht den inneren Wert einer Firma.

Unsere Aufgabe ist es, solche Fälle zu erkennen und uns bzw. Ihnen die emotionalen Schwankungen des Marktes zu Nutze zu machen. Wenn wir die Chance haben, ein nach wie vor hervorragendes Unternehmen zu einem günstigeren Preis zu kaufen, nehmen wir dieses Angebot dankend an.

Machen Sie es sich nicht unnötig schwer

Ein gutgemeinter Tipp: Versuchen Sie, Schlagzeilen über die Finanzmärkte zu ignorieren. Sollte es schwierig werden, der Versuchung Stand zu halten, empfehlen wir das Problem der Selbstkontrolle analog Odysseus in Homers Geschichte mit den Sirenen zu lösen.

Um dem Gesang der Sirenen zu widerstehen und nicht dadurch Schiffbruch zu erleiden, hat er seiner Mannschaft die Ohren mit Wachs zugestopft und sich selbst an den Mast gebunden, um nicht ans Steuer zu kommen.

Analog lautet unser Ratschlag: schauen Sie für eine längere Zeit nicht in Ihre Portfolios und meiden Sie möglichst alle Finanznachrichten. Die positiven Effekte dieser Vorgehensweise wurden mehrmals bewiesen. Wir halten unsere Ohren für Sie in der Zwischenzeit offen!

Denken Sie bei der nächsten Krise an die Geschichte von Odysseus und versuchen Sie, den panikmachenden Finanznachrichten zu widerstehen.

(Quelle: https://classical-inquiries.chs.harvard.edu/an-iliadic-odyssey-as-a-song-of-the-sirens)

Krisenresistente Unternehmen in unseren Portfolios

Abschließend wollen wir Sie darauf aufmerksam machen, dass unsere Portfolios nicht den Aktienmärkten bzw. Indizes entsprechen.

Unsere Aktientitel sind handverlesen. Eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl unserer Unternehmen ist deren Krisenresistenz. Wir investieren bevorzugt in Firmen, die bereits in der Vergangenheit Krisen überstanden haben und über genügend liquide Mittel verfügen, um noch weitere zu überleben.

Hinzu kommt das Konzept der „Sicherheitsmarge“. Je größer die Differenz zwischen dem eigentlichen Wert des Unternehmens und dem Aktienkurs, desto weiter darf der Unternehmenswert in einer schwächeren wirtschaftlichen Phase sinken, um trotzdem noch über dem Aktienkurs zu liegen.

Unser Risikomanagement beginnt also schon bei der Auswahl der Titel, nicht erst beim Crash.

Kommt es zum Crash, analysieren wir unsere Portfolios aufs Neue. Bei welchen Unternehmen hat sich durch die Krise fundamental etwas verändert? Welche Unternehmen sind nun preislich noch attraktiver, um etwaige Aufstockungen vorzunehmen?

Nachdem wir beispielsweise die Auswirkungen der COVID-Krise auf unsere Unternehmen eingeschätzt haben, trennten wir uns lediglich von einzelnen wenigen und kauften dafür andere hinzu. Gerade während Krisen hat es sich unserer Meinung nach auch bewährt, auf die Expertise unserer Portfoliomanager zu vertrauen, anstatt die schweren Entscheidungen Algorithmen zu überlassen.

Wir sind für Sie da

"Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen."

Nüchtern betrachtet ist ein Börsencrash weitaus harmloser, als er von den Medien dargestellt wird.

Zusammengefasst unsere Tipps für Sie:

  • Bleiben Sie ruhig und verkaufen Sie nicht aus einer Panik heraus, sonst verpassen Sie den gewinnbringenden Aufschwung.
  • Vertrauen Sie auf die Tatsache, dass bislang auf jede Krise eine Erholung gefolgt ist.
  • Als langfristig orientierter Investor ergeben sich in Krisen außerdem auch immer hervorragende Einstiegsgelegenheiten.

 

Wir wollen, dass Sie mit der richtigen Einstellung die nächste Krise meistern. Nicht nur Ihren Nerven zuliebe, sondern auch um zu verhindern, dass Sie durch unüberlegte Handlungen Ihr Vermögen unnötig schmälern.

Und wenn es dann wirklich so weit ist, stehen wir Ihnen als Ihr vertrauter Partner natürlich auch persönlich zur Seite.

Haben Sie Fragen zu unserer Strategie?

Estably ist die erste digitale Vermögensverwaltung aus Liechtenstein, die durch eine Mischung aus Technologie und menschlicher Anlageexpertise erstklassiges Vermögensmanagement ab € 20.000 anbietet. Dank langjähriger Erfahrung der Portfoliomanager im Bereich des Value Investings werden überdurchschnittliche Renditen angestrebt. Damit soll eine professionelle Vermögensverwaltung, wie sie bisher exklusiv für Großanleger möglich war, für jeden zugänglich sein – komfortabel, transparent und profitabel.

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