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Kommentar zur Performance 2022

Warum performten die Portfolios 2022 schwächer als in den Jahren zuvor?

Wer unsere Performance seit Beginn verfolgt hat, hat festgestellt, dass die Schwankungen höher sind als bei anderen Robo-Advisorn. Hauptgrund dafür ist ein anderer Investmentansatz, der in Kombination mit der aktuellen Verunsicherung an den Märkten für eine höhere Volatilität sorgt. 

In diesem Kommentar erfahren Sie, warum unsere Portfolios größeren Schwankungen ausgesetzt sind, und welche Chancen sich langfristig orientierten Anlegern bieten.  

Hohe Konzentration bedeutet höhere Schwankungen

Verglichen mit anderen Robo-Advisorn, die via ETFs breit gestreut in hunderte Unternehmen investieren, ist unser Investmentansatz deutlich konzentrierter. Unsere Portfolios beinhalten lediglich zwischen 20 und 25 Einzelaktien und unterliegen dementsprechend höheren Schwankungen.

In guten Börsenjahren ermöglicht uns dieser Ansatz, weitaus mehr Rendite als ein Index zu erzielen. In schwächeren Börsenzeiten kann es hingegen passieren, dass wir schlechter performen. Da gute Jahre jedoch weitaus häufiger vorkommen als schlechte, ist es uns mit diesem konzentrierten Ansatz gelungen, über einen längeren Zeitraum die Vergleichsbenchmarks zu schlagen.

Für Investoren mit langem Investmenthorizont bietet unsere Philosophie aber mehr als bei allen anderen Anbietern die Möglichkeit, von überdurchschnittlichen Renditen zu profitieren.

Ein Blick auf unser Renditedreieck zeigt nicht nur, dass positive (grün) gegenüber negativen Quartalen (rot) überwiegen, sondern auch, dass die Performance bei längerer Investitionsdauer positiv wird. 

Estably Renditedreieck
(Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern)

Starke Unternehmen in von Angst geprägten Märkten

Unsere Strategie ist es, unsere Kunden an hervorragenden Unternehmen zu beteiligen, die das Potenzial haben, langfristig überdurchschnittliche Erträge zu erwirtschaften.

Wir beobachten potenzielle Investments über Monate hinweg, analysieren Kennzahlen und Bilanzen, sprechen mit Kunden, Lieferanten und Ex-Mitarbeitern, durchleuchten das Wettbewerbsumfeld, nehmen das Management genauestens unter die Lupe und achten auf einzigartige Wettbewerbsvorteile.

Erst, wenn uns ein Unternehmen in jeder Hinsicht überzeugt, und darüber hinaus noch unter seinem langfristigen eigentlichen Wert gehandelt wird, investieren wir.

Wir sind von der langfristigen Ertragskraft aller sich derzeit in unseren Portfolios befindlichen Unternehmen nach wie vor überzeugt. Eine Bestätigung darüber erhalten wir beinahe jedes Quartal aufs Neue, wenn die Unternehmen ihre Quartalsberichte veröffentlichen.

Warum spiegeln sich diese hervorragenden Ergebnisse aber (noch) nicht in den Aktienkursen wider? Modernes Value bzw. Quality Investing wie Estably es betreibt, basiert auf einem langen Anlagehorizont.

Der Wert einer Aktie ergibt sich aus allen zukünftigen freien Cashflows eines Unternehmens, abgezinst auf den heutigen Tag, geteilt durch die Anzahl der Aktien. Wert und Preis eines Unternehmens bzw. einer Aktie divergieren im Zeitverlauf aber mehr oder weniger stark. Die langfristigen Treiber eines Aktienkurses werden aber immer das Umsatzwachstum, die Ertragskraft (Marge) und die Fähigkeit der Kapitalallokation eines Unternehmens sein.

Kurzfristig bestimmen allerdings vor allem die Erwartungen der Marktteilnehmer, welche sich in den Bewertungen widerspiegeln, den Aktienkurs.

Die Marktteilnehmer waren im vergangenen Jahr von Pessimismus, Angst und Unsicherheit geleitet. Sie verkauften aus Angst vor steigenden Zinsen, ohne Rücksicht auf die mittel- bis langfristige Profitabilität der Unternehmen und sorgen für eine Anpassung der Bewertungen nach unten hin.

Warren Buffet hat es treffend formuliert: 

“Der Aktienmarkt ist ein System, das Geld von den Ungeduldigen zu den Geduldigen transferiert”.

In Krisenzeiten richtet sich der Fokus des Kapitalmarktes auf das “Hier und Jetzt”. Der Investmenthorizont wird unmittelbar drastisch verkürzt und offensichtliche Risiken werden vermieden.

Bei einem zeitgleich stark inflationären Marktumfeld und in Erwartung steigender Zinsen, gibt es am Kapitalmarkt aktuell ganz klare Verlierer – konsumentenorientierte Technologieunternehmen in stark wachsenden Märkten, welche sämtliche Gewinne in zukünftiges Wachstum reinvestieren.

Die Bewertung solcher Unternehmen hängt rein an den langfristig erwarteten Umsätzen und Margen, worüber derzeit nur Annahmen getroffen werden können, und obliegt damit kurz- bis mittelfristig in besonderem Ausmaß der Vorstellungskraft der Investoren.

Im Umfeld des vergangenen Jahres mit geringerem Wachstum nach der Pandemie sowie dem zunehmenden Kostendruck durch Inflation wurde ein sehr pessimistisches Bild gezeichnet. Das ließ sich auch an der medialen Berichterstattung ablesen.  Wird in steigenden Börsenphasen teils ein zu optimistisches Bild gezeichnet und über negative Themen großzügig hinweggesehen, war es im vergangenen Jahr umgekehrt. Es wurde buchstäblich das Haar in der Suppe gesucht.

Unvorhersehbare Entwicklung des russischen Marktes

Anfang März 2022 waren wir mit dem Management der sich in unseren Portfolios befindlichen russischen Unternehmen im laufenden Austausch, haben aber nicht mit einer derartigen Eskalation des Konfliktes und dem damit verbundenen Aussetzen des Börsenhandels gerechnet. 

Neben den bereits erwähnten Kursrückgängen, verursacht durch die stark negative Marktbewegung aufgrund steigender Zinsen, hat uns diese unvorhersehbare Entwicklung ca. 4-6% Performance in den Depots “gekostet”.

Attraktive Einstiegsgelegenheit dank günstiger Bewertung

Wir sind weiterhin felsenfest von unserer Strategie und unseren Unternehmen überzeugt. Für Anleger mit einem Anlagehorizont von mehreren Jahren bietet sich eine günstige Einstiegsgelegenheit, die zu einer besonderen Outperformance in den nächsten Jahren führen kann.

Wir sind überzeugt, über Jahre hinweg eine attraktive und überdurchschnittliche Wertsteigerung – wie in den Jahren zuvor – realisieren zu können. 

Für eine ausführlichere Auskunft zu unseren Strategien stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.