Börsenwissen leicht gemacht

Trading Lexikon

Forex bzw. Devisen / Währungen

Hier im Trading-Wiki erhalten Sie wissenswerte Artikel rund um das Thema Börse. In diesem Artikel erfahren Sie alles über Forex (auch Devisen oder Währungen genannt).

Inhalt

Der Forex-Markt

Mit einem täglichen Handelsvolumen von rund 7 Billionen US-Dollar ist der weltweite Forex-Markt der global umsatzstärkste Marktplatz. Obwohl Firmen und Touristen regelmäßig fremde Devisen benötigen, kommt das enorme Transaktionsvolumen (durchschnittlich rund 5 Milliarden US-Dollar pro Minute) nicht durch sie zustande. Vielmehr ist der Forex-Handel aufgrund seiner hohen Liquidität auch bei professionellen Investoren und Spekulanten äußerst beliebt. Diese profitieren von den 24/7 geöffneten Märkten sowie engen Spreads, die durch die vielen Marktteilnehmer möglich sind.

Aktuell finden die meisten Transaktionen in US-Dollar statt. Der Euro und der japanische Yen folgen mit großem Abstand auf den Plätzen zwei und drei. Insgesamt lassen sich alle frei konvertierbaren Währungen gut handeln. Allerdings tauschen Anleger weniger beliebte Währungen wie Isländische Kronen in Indische Rupien in der Regel zuerst in US-Dollar um, da die Liquidität zwischen beiden Devisen zu gering ist.

Entsprechend nimmt der US-Dollar als gegenwärtige Weltleitwährung die zentrale Rolle im Devisen-Handel ein, während andere Devisen wie der Brasilianische Real oder der Thailändische Baht kaum eine Rolle spielen. Aufgrund der enormen Handelsumsätze ist es beispielsweise möglich, mehrere hundert Millionen Euro in US-Dollar oder umgekehrt zu konvertieren, ohne die Marktpreise stark zu bewegen. Dies macht den Devisenmarkt auch bei Hedge-Fonds sehr beliebt.

Illustration zum Forex Handel, die zwei Personen zeigt, die Währungen austauschen
©rawpixel.com | Freepik

Hoher Hebel bei Forex möglich

Anleger können in der Regel bestimmte Forex-Paare wie EUR/USD mit hohem Hebel traden, da Broker Währungen wie Euro oder US-Dollar als Sicherheiten für den Marginhandel bevorzugen. Zumeist schwanken auch die wichtigsten Devisenpaare kaum, weshalb bei hoch gehebelten Positionen selten eine Nachschusspflicht besteht. Eine Ausnahme stellt jedoch der Frankenschock am 15. Januar 2015 dar. Damals lehnte die Schweizer Notenbank ab, weiterhin einen Wechselkurs von 1,20 CHF je Euro zu garantieren, wodurch der Franken innerhalb weniger Minuten um über 25% aufwertete.

Die Geldpolitik vieler Notenbanken beeinflusst die Kursentwicklung von Devisenpaaren. So machen höhere Leitzinsen eine Währung für ausländische Investoren attraktiver, während niedrigere Zinsen die Währung tendenziell schwächen. Allerdings sind für die Kursentwicklung einer Währung auch Faktoren wie die Geldmengenentwicklung, Inflationsdaten und das Vertrauen in die Zentralbank relevant. Daher sind Marktvorhersagen äußerst komplex. 

Gleichzeitig können Notenbanken auch am Devisenmarkt intervenieren, um beispielsweise ihre eigene Währung gegenüber dem US-Dollar zu stützen. So tauschte die Türkische Zentralbank im Dezember 2021 mehrmals einen Teil ihrer US-Dollarreserven in Türkische Lira um, was kurzfristig die heimische Währung stärkte.

Bei Forex Zinsdifferenzen beachten

Hält ein Anleger Fremdwährungsbestände, so ist insbesondere auf die unterschiedlichen Zinsniveaus zu achten. Während im Frühjahr 2022 beispielsweise die Leitzinsen in der Türkei 14% betrugen, lag der Leitzins in der Eurozone bei 0%. Da gute Broker Zinsen an die Anleger weitergeben, können solche Differenzen einen enormen Unterschied bei der Rendite ausmachen. 

Bleibt beispielsweise das Forex-Paar EUR/TRY auf einem Zeitraum von zwölf Monaten konstant, so würde der Anleger mit einem Investment in Türkische Lira deutlich besser fahren. Er kann immerhin 14 % an Zinsen vereinnahme. Allerdings würde er einen Verlust machen, wenn die Währung mehr als 14 % gegenüber dem Euro abwertet. Dies könnte bei bestimmten Währungen aus Schwellenländern in bestimmten Marktphasen durchaus der Fall sein.

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