Börsenwissen leicht gemacht
Trading Lexikon
Leverage / Hebel
Hier im Trading-Wiki erhalten Sie wissenswerte Artikel rund um das Thema Börse. In diesem Artikel erfahren Sie alles zum Thema Hebel (englisch: Leverage).
Inhalt
Hebel-Effekt
An den internationalen Finanzmärkten ist die Ausnutzung des Leverage-Effektes bei vielen Teilnehmern überaus populär. Dies trifft nicht nur auf private oder berufliche Day-Trader zu, sondern auch auf viele Hedgefonds, welche vom Hebeleffekt im Börsenhandel profitieren möchten. Bei IBKR können Sie selbst ebenfalls mit Hebel traden. Allerdings gibt es einige Aspekte, die Sie vorab berücksichtigen sollten. Neben den enormen Chancen, welche das
Hebel-Trading bietet, birgt es jedoch gleichzeitig mindestens ebenso viele Risiken. Mit einem Margin-Konto haben Sie die Möglichkeit, auch Fremdkapital für Ihr Trading zu nutzen, mit dem Sie gehebelt an den Märkten agieren. Dies ist allerdings nur eine zusätzliche Option, da Sie selbstverständlich auch ausschließlich Eigenkapital investieren können und somit nicht gehebelt handeln. Bei der Verwendung von Fremdkapital ist generell zu berücksichtigen, dass Online-Broker für Investitionskredite grundsätzlich Sicherheiten verlangen.
Hebel beim Margin-Konto
Da viele Aktien beleihbar sind und somit als Sicherheit dienen, ist es für die meisten Kunden leicht möglich, Fremdkapital aufzunehmen. Ob eine Aktie oder ein anderes Asset beleihbar ist, entscheidet der jeweilige Broker. Die Beleihungsfähigkeit nimmt mit einer zunehmenden Qualität des Assets (US-Bluechips) allerdings deutlich zu. Beachten Sie, dass die Beleihungsfähigkeit einer Aktie variieren kann, sobald sich die fundamentalen Rahmenbedingungen ändern. Mit schwankenden Kursen verändern sich stets auch die Marginanforderungen eines Depots, da der Netto-Liquidationswert ebenfalls einem Wandel unterliegt
Margin Call
Online-Broker überwachen ständig deinen Netto-Liquidationswert und weitere Marginanforderungen, um eine mögliche Nachschusspflicht des Anlegers zu vermeiden. Hierzu wird fortlaufend die Kursentwicklung an den Börsen überwacht und anschließend elektronisch berechnet, welcher Betrag einem Kunden geliehen werden kann.
Sofern die Marginanforderungen nicht erfüllt werden, tätigt der Broker einen sogenannten Margin Call. Marginanforderungen werden dann bspw. verletzt, wenn das eingesetzte Eigenkapital über den Hebel bei negativ-Positionen aufgebraucht ist. In diesem Fall sollten Sie entweder Positionen schließen, um mehr freies Kapital zu erhalten, oder schnell zusätzliche Überweisungen tätigen, um einen Margin Call zu vermeiden. Bleiben die Anforderungen unerfüllt, so behält sich ein Online-Broker vor, Positionen automatisch zu schließen, damit Ihr Netto-Liquidationswert die Mindestanforderungen für Wertpapierkredite erfüllt.
Dennoch kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass bei hoch gehebelten Depots eine Nachschusspflicht entsteht. Dies war unter anderem bei einigen Brokern im Forex-Trading am 15. Januar 2015 der Fall. Damals vollzog der Schweizer Franken eine extrem schnelle Kursbewegung von über 20%. Da insbesondere im Forex-Trading hohe Hebel geläufig sind, wurden für einige Anleger, die gehebelt auf eine Schwäche des Frankens gesetzt hatten, sogar zusätzliche Zahlungen erforderlich, um Verluste auszugleichen. Zwar treten diese Situationen selten ein, jedoch kann auch eine DAX-Aktie binnen kürzester Zeit abstürzen. Dies hat sich beim Bekanntwerden des Wirecard-Skandals eindrücklich gezeigt.
Risiko-Management beim Hebel-Trading
Beim Hebel-Trading ist vor allem ein gutes Risikomanagement wichtig. Dieses hilft Ihnen nicht nur, Margin Calls zu vermeiden, sondern auch dauerhaft Gewinne beim Investieren zu erzielen. Insgesamt ist diese Thematik gerade für Börsenneulinge sehr schwierig zu durchblicken. Daher empfehlen wir Ihnen, sich selbst in diesem Bereich fortzubilden, sofern Sie von den Vorteilen des Leverage-Effekts profitieren möchten. Estably stellt Ihnen diverse Informationen zu dieser Thematik zur Verfügung und bietet mit einem professionellen Kundendienst zusätzlich umfassende Unterstützung.
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