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Zertifikate-Emittenten
Hier im Trading-Wiki erhalten Sie wissenswerte Artikel rund um das Thema Börse. In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Zertifikate-Emittent ist.
Inhalt
Was sind Zertifikate-Emittenten?
Gerade bei deutschen Anlegern sind Zertifikate immer noch eine äußerst beliebte Anlageform. Im Gegensatz zu Fonds handelt es sich bei Zertifikaten, welche tatsächlich Schuldverschreibungen sind, aber nicht um ein insolvenzfestes Vermögen der Investoren. Vielmehr ist der Wert von Zertifikaten von der Bonität der jeweiligen Emittenten abhängig. Falls der Emittent in eine wirtschaftliche Schieflage gerät, kann dies prinzipiell zum Totalverlust des Vermögens führen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Zertifikat an sich einen hohen inneren Wert aufweist.
Anfang 2021 belief sich das Anlagevolumen von Zertifikaten allein in Deutschland auf gut 70 Milliarden Euro. Diese enorme Summe teilt sich auf eine sechsstellige Summe von Zertifikaten auf. Allerdings ist das Spektrum innerhalb dieser Anlageklasse extrem breit. Hierbei wird zwischen Anlage- und Hebelprodukten unterschieden. Letztere Anlageform ist insbesondere bei kurzfristigen und spekulativ orientierten Privatanlegern besonders beliebt. Hebelprodukte selbst lassen sich in Optionsscheine, Faktor-Zertifikate sowie Knock-outs unterschieden. Je nach Höhe des Hebels können binnen kürzester Zeit besonders starke Kursschwankungen auftreten.
Anlageprodukte können unter anderem in Kapitalschutz-Zertifikate, strukturierte Anleihen, Discount- und Expresszertifikate sowie Sprint-Zertifikate unterschieden werden. Der jeweilige Emittent kann die Bedingungen bis zu einem gewissen Grad jedoch frei festlegen.
Zertifikate Emittenten - Interessenkonflikte
Aktuell werben Zertifikate-Anbieter mit zahlreichen Anlageprodukten, die vordergründig äußerst attraktiv erscheinen. Dennoch unterliegen diese Anbieter in der Regel einem starken Druck, Gewinne aus ihrem Geschäft zu erzielen. Aus diesem Grund werden bestimmte Produkte nur emittiert, sofern diese Zertifikatsstruktur wirtschaftlich sinnvoll für den Emittenten ist. Entsprechend sind viele Zertifikate im Erwartungswert für den Emittenten deutlich vorteilhafter als für den potenziellen Käufer, der sich die umfangreichen Zertifikatsbedingungen in der Regel ohnehin nicht genau durchliest.
Oftmals fallen bei Zertifikaten viele versteckte Kosten an, die beispielsweise bei Turbo-Zertifikaten über die Anpassung des Basispreises abgerechnet werden. Wenn ein Anbieter beispielsweise ein Turbozertifikat (Long) mit einem Basislevel bei 100 Euro herausgibt, während die Aktie bei 120 Euro notiert, beläuft sich der innere Wert des Zertifikates auf 20 Euro bei einem Bezugsverhältnis von 1:1. Allerdings wird aufgrund der Finanzierungskosten bei Open-End-Produkten der Basispreis permanent angepasst. Dementsprechend kann sich dieser in unserem Beispiel nach einem Jahr auf 105 Euro belaufen. Tendiert die Aktie in diesem Zeitraum unverändert, sinkt der innere Wert des Zertifikates auf 15 Euro. Dies ist letztendlich nur für den Anbieter vorteilhaft.
Handel mit Zertifikaten
In der Regel bieten Zertifikate-Anbieter einen Direkthandel an. Im Zuge dessen stellt der Emittent die Quotierungen ähnlich wie ein Market Maker in eigener Verantwortung. Zwar wird an Börsen wie der Euwax (Stuttgart) und Scoach (Frankfurt) auch ein börslicher Handel mit Zertifikaten angeboten, hierbei orientieren sich die Quotierungen aber oftmals 1:1 an der Kursstellung des Emittenten. Gerade in volatilen Marktphasen kann es zu Aussetzungen bei der Quotierung kommen. Insbesondere nach der Veröffentlichung von kursrelevanten Meldungen kann dies extrem nachteilig für Anleger sein. Diese können ihre Position nämlich erst schließen, sofern sich der Kurs auf einem anderen Niveau stabilisiert hat.
Alternativen zu Zertifikaten
Mit der Trader WorkStation können Sie eine Vielzahl von anderen Produkten wie Futures und Optionen handeln, welche keinem Emittentenrisiko unterliegen und zugleich an regulierten Börsen sehr gut handelbar sind. Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, Optionen und Futures auf amerikanische Assets direkt an den US-Heimatbörsen wie der CME Group zu erwerben. Dabei sind die Spreads dank der hohen Liquidität zumeist sehr attraktiv. Außerdem sind Sie kaum dem Risiko von langen Handelsunterbrechungen ausgesetzt. Die Quotierung erfolgt nämlich nicht durch einen Emittenten nach dem Prinzip der Market Maker. Vielmehr wird auf eine offene ECN-Struktur zurückgegriffen, welche zudem überaus transparent ist.
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