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Hausse
Hier im Trading-Wiki erhalten Sie wissenswerte Artikel rund um das Thema Börse. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Hausse.
Inhalt
Was ist eine Hausse?
Eine Hausse bezeichnet im Börsenfachjargon einen mittleren bis längeren Zeitraum, in dem die Kursnotierungen auf breiter Front deutlich anziehen. Demgegenüber geben die Kurse bei einer Baisse über eine gewisse Dauer strukturell spürbar nach. In der Historie traten Haussen ähnlich wie Baissen regelmäßig auf. Allerdings treten Hausseperioden in tendenziell langfristig steigenden Märkten in wesentlich ausgeprägter Form in Erscheinung.
Haussen beginnen, nachdem eine Baisse ihren Höhepunkt erreicht hat und somit aufgrund der niedrigen Kursnotierungen ein besonders hohes Aufwärtspotenzial besteht. Allerdings nutzen viele Anleger solche günstigen Einstiegsgelegenheiten kaum. Dies ist darauf zurückzuführen, dass am Anfang einer längerfristigen Aufwärtsbewegung das Sentiment aufgrund der zuvor negativen Kursentwicklung immer noch sehr negativ ist. Hierzu trägt auch die Berichterstattung der Finanzmedien bei.
Die Hausse nährt die Hausse
Nachdem die Kurse einen zarten Aufwärtstrend gebildet haben, gewinnen mehr und mehr Investoren wieder Vertrauen in den Aktienmarkt. Dies verstärkt wiederum zunehmend die positive Kursentwicklung. Im weiteren Verlauf einer Hausse wird die Stimmung an den Börsen zunehmend euphorischer. Hierauf steigen weitere Anleger in den Markt ein. Dieser Prozess zeigt, dass das Börsenzitat „die Hausse nährt die Hausse“ auf tatsächlichen Begebenheiten beruht.
Allerdings ist eine solche Börsenphase immer zeitlich begrenzt. Nach einer gewissen Dauer werden Aktien nämlich fundamental immer stärker überbewertet. Gleichzeitig kaufen viele Anleger auf dem Höhepunkt einer Euphorie Anteilscheine lediglich mit der Intention, kurzfristige Kursgewinne zu erzielen, ohne Kennziffern wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder das Kurs-Umsatz-Verhältnis zu berücksichtigen. Trübt sich die Stimmung in solch einem Umfeld ein, löst die Baisse die Hausse letztendlich ab.
Anlegerpsychologie ist entscheidend
Viele Privatinvestoren machen den Fehler, nahe dem Höhepunkt einer Hausse (z. B. Ende 1999 am Neuen Markt) in Aktien zu investieren, was am Herdenverhalten vieler Menschen liegt. So werden viele Börsenneulinge nach einer Periode von langen Kurssteigerungen aufgrund der positiven medialen Berichterstattung über die Märkte zum Einstieg in den Markt animiert. Hingegen trennen sich viele Anleger nahe dem Höhepunkt einer Baisse von ihren Papieren (z. B. Anfang 2003), da die Nachrichtenlage entsprechend negativ ist. Erfahrene Investoren bevorzugen daher ein antizyklisches Vorgehen. Sie kaufen Aktien möglichst nahe am Ende einer Baisse und verkaufen sie in der Endphase einer Hausse.
Allerdings erfordert eine solche Investmentstrategie viel Mut und Selbstvertrauen, da die Medien die Anleger genau zu einer gegenteiligen Handlungsweise animieren. Dennoch ist es wichtig zu wissen, wie Hausse- und Baisseperioden zustande kommen, um Investitionsentscheidungen bestmöglich optimieren zu können.
Eine Hausse wird auch von der Wirtschaft beeinflusst
Längerfristige Marktentwicklungen werden ebenfalls von dem Konjunkturverlauf einer Wirtschaft beeinflusst. So starten Haussen oftmals im Umfeld einer ökonomischen Rezession, wobei hier die Kurse in der Regel relativ niedrig sind. Steigen die Notierungen erneut auf breiter Front an und erholt sich das Sentiment auch innerhalb der Wirtschaft, hellen sich die Gewinnaussichten vieler börsennotierter Konzerne wieder auf, was ausgeprägte Hausseperioden deutlich begünstigt. Wenn eine Ökonomie über einen längeren Zeitraum stark gewachsen ist und die Produktionskapazitäten zunehmend ausgeschöpft sind, steigt auch die Gefahr eines Wirtschaftsabschwungs.
Da Börsen häufig konjunkturelle Ereignisse rund sechs Monate vorwegnehmen, stellt eine einsetzende Hausse ein gutes Signal für einen konjunkturellen Aufschwung dar. Im Gegensatz dazu signalisiert eine Baisse einen baldigen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten. Insgesamt verlaufen solche Entwicklungen immer in Zyklen. So können sich Anleger stets auf mögliche Wendepunkte an den Märkten einstellen, auch wenn der Beginn oder das Ende einer Hausse sich niemals exakt vorhersagen lässt.
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