Börsenwissen leicht gemacht
Trading Lexikon
Candlestick
Hier im Trading-Wiki erhalten Sie wissenswerte Artikel rund um das Thema Börse. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Candlesticks.
Inhalt
Candlestick
Bei der technischen Analyse kommt den Candlestick-Charts eine herausragende Bedeutung zu. Während bei klassischen Linien-Charts nur die Tagesschlusskurse dargestellt werden, liefern Candlestick-Charts weitaus präzisere Informationen für den Anleger. Demnach werden bei einem solchen Chart jeweils der Tageshöchstkurs, das Intraday-Tief sowie der Eröffnungs- und Schlusskurs in Form einer Kerze dargestellt.
Gleichzeitig werden Candlestick-Charts in zwei verschiedenen Farben dargestellt (z. B. grün und rot). Eine grüne Kerze signalisiert, dass der Tagesschlusskurs über dem Eröffnungskurs liegt. Eine rote Kerze zeigt genau das Gegenteil an. Candlestick-Charts können verschiedene Zeitabläufe darstellen, sodass eine Kerze nicht unbedingt einem Tag entsprechen muss. Sie kann auch Zeiträume von einer Minute bis zu einem Monat (bei sehr langfristigen Charts) abbilden.
Candlestick-Charts wurden ursprünglich in Japan erfunden und liefern dem Chartanalysten weitaus umfangreichere Daten über den Kursverlauf eines Assets. Daher sind sie deutlich beliebter als die zumeist von Börsenneulingen bevorzugten klassischen Liniencharts. Mit der TraderWorkstation von IBKR lassen sich Candlestick-Charts standardmäßig darstellen. Sofern Anleger die entsprechenden Echtzeitkurse abonniert haben, können sie sich sogar Realtime-Charts ansehen.
Chartmuster bei Candlesticks
Candlestick-Charts können in der Regel dabei helfen, genauere Vorhersagen über künftige Kursverläufe zu treffen. Trotzdem sind diese Vorhersagen immer noch fehleranfällig. Allerdings gilt eine Kerze, die als Shooting-Star definiert wird, als ein möglicher Wendepunkt für einen Aufwärtstrend.
Das Candlestick-Chartmuster Shooting-Star besteht aus einer Kerze mit einem vergleichsweise kurzen Kerzenkörper und einem langen Aufwärtsdocht. Dieser lange Aufwärtsdocht entsteht, wenn der Tageshöchstkurs deutlich unter dem Eröffnungskurs- und dem Schlusskurs liegt und somit die Kursentwicklung zumindest im Intraday-Verlauf phasenweise deutlich negativ war. Dies deutet auf einen starken Verkaufsdruck hin, welcher auch in den nächsten Tagen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit weiter anhalten könnte.
Im Gegenzug besteht eine Hammer-Formation aus einer Kerze mit einem langen Abwärtsdocht. Dieser entsteht dadurch, dass der Schlusskurs deutlich über dem Tagestief liegt. Insbesondere nach längeren Baissephasen deutet ein solches Muster auf ein zunehmendes Kaufinteresse innerhalb einer Handelssitzung hin. Dies gilt als Signal für eine mögliche Trendumkehr. Grundsätzlich sind bei den Candlestick-Formationen Shooting-Star und einem Hammer aber auch die Handelsvolumen relevant. Sie erhöhen tendenziell die Aussagekraft eines Chartsignals. Hingegen sind Kerzen, die auf geringeren Handelsumsätzen basieren, ein schwächeres Umkehrsignal, da die Kursbewegungen in solch einem Umfeld eher zufällig sind.
Relevanz von Candlesticks
Grundsätzlich wird die Entwicklung von Börsenkursen von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Wenn beispielsweise ein Unternehmen in die Insolvenz geht, sinken seine Anteilscheine mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deutlich im Wert. Dies geschieht unabhängig davon, ob auf Basis von Candlestick-Charts ein Kauf- oder Verkaufssignal generiert wurde. Allerdings orientieren sich viele Trader dennoch an Chartsignalen, weshalb sich gewisse Chartmuster häufig wiederholen. Handeln viele Anleger im Anschluss an bestimmte Signale, so werden Vorhersagen oftmals zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Dadurch erhält die technische Analyse eine besondere Relevanz.
Insgesamt lassen sich Candlestick-Charts auf zahlreiche Muster hin analysieren. Fortgeschrittene technische Analysten können jedoch weitaus detailliertere Kursverläufe erkennen und entsprechend bewerten.
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