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Währungsrisiko hedgen – Fokus auf den US-Dollar

Hier bei Estably versuchen wir, Ihnen Optionsstrategien nicht nur theoretisch zu vermitteln. Unsere praxisbezogenen Artikel stellen eine Hilfestellung dar, damit auch Sie mit Optionen profitabel Einkommen erzeugen können. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie beim Thema Währungsrisiko beachten sollten.

Inhalt

Grundlagen des Währungsrisikos

Für Stillhalter, aber auch für jeden anderen Händler, der einen hohen US-Dollar-Anteil im Depot besitzt, stellt das Währungsrisiko ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.

Was ist das Risiko?

Wenn man seine Euros in US-Dollar umtauscht, profitiert man von einem steigenden US-Dollar (beziehungsweise einem fallenden EUR/USD-Kurs). Wenn der EUR/USD also über mehrere Monate fällt, könnte man seine US-Dollar gegen mehr Euro umtauschen und einen Währungsgewinn erzielen. Die meisten Händler benötigen US-Dollar, um internationale liquide Titel, Stillhaltergeschäfte und vieles mehr zu handeln. Daher ist ein direkter Rücktausch meist keine Option. Somit ist man allerdings auch einem steigenden EUR/USD schutzlos ausgesetzt.

Wenn der EUR/USD innerhalb eines Jahres um 15 % steigt und das gesamte Depot in US-Dollar gehalten wird, dann kann dieser Umstand schnell die gesamte Jahresperformance zunichtemachen. Hat man beispielsweise mit diversen Stillhaltergeschäften und anderen Optionsstrategien ein Plus von 15 % erzielt, ergibt das eine währungsbereinigte Performance von 0 %. Zwar hat man mehr US-Dollar als noch vor zwölf Monaten im Depot. Beim Umtausch in die Heimatwährung zeigt sich allerdings, dass es genauso viele Euros wie zu Beginn des Jahres sind! Ein ärgerlicher Umstand, vor allem für Händler, die von ihren Einnahmen leben möchten.

Ein Zahlenbeispiel

Nehmen wir an, man hat ursprünglich 10.000 Euro investiert und diese in US-Dollar umgetauscht. Wenn der Wechselkurs zu Beginn bei 1 Euro = 1 US-Dollar lag, hätte man 10.000 US-Dollar im Depot.

Angenommen, der Euro steigt um 15 % gegenüber dem US-Dollar, dann wäre der neue Wechselkurs etwa 1 Euro = 1,15 US-Dollar. Gleichzeitig steigt das Depot durch Aktien um 15 %, sodass es nun 11.500 US-Dollar beträgt.

Wenn man nun das Depot in Euro zurücktauschen möchte, würde man 11.500 US-Dollar durch den neuen Wechselkurs von 1,15 teilen, was wiederum genau 10.000 Euro ergibt. Das bedeutet, dass die währungsbereinigte Performance 0 % beträgt, da der Gewinn in Euro unverändert bleibt.

Glücklicherweise kann man mit der Vielfalt an Handelsinstrumenten bei IBKR sein Währungsrisiko klug absichern.

Währungsrisiko - Bild zeigt Euro- und Dollarscheine

Methoden zum Hedgen des US-Dollar-Währungsrisikos

Direkte und effektive Absicherung bieten Future-Kontrakte auf den EUR/USD. Die CME (Chicago Mercantile Exchange) bietet hier ein interessantes Instrument: Micro-Future-Kontrakte auf den EUR/USD.

Diese kleineren, standardisierten Terminkontrakte basieren auf dem bedeutendsten Währungspaar, dem Euro gegenüber dem US-Dollar. Sie ermöglichen es, dabei auf die zukünftige Entwicklung des Wechselkurses zwischen beiden Währungen zu spekulieren oder sich dagegen abzusichern.

Micro-Future-Kontrakte sind eine attraktive Option für kleinere und private Anleger. Denn im Vergleich zu regulären EUR/USD-Future-Kontrakten haben sie einen kleineren Multiplikator. Während der Multiplikator bei einem Standard-Future-Kontrakt auf den EUR/USD bei 125 000 liegt, beträgt er bei einem Micro-Future-Kontrakt „nur“ 12 500. Möchte man ein Depot mit einem US-Dollar-Bestand von etwa 30.000 USD absichern, könnte man zwei Micro-Future-Kontrakte auf den EUR/USD kaufen (M6E).

Ein Beispiel

Um einen US-Dollar-Bestand von 30.000 USD abzusichern, kauft man zwei Micro-Future-Kontrakte auf den EUR/USD. Jeder dieser Micro-Future-Kontrakte hat einen Multiplikator von 12 500. Der Future-Kurs liegt dabei bei 1,1070. Daher ergibt sich der Wert eines Micro-Future-Kontrakts durch die Multiplikation des Kurses mit dem Multiplikator:

1,1070 x 12.500 = 13.837,50 USD

Da man zwei Micro-Future-Kontrakte kauft, beträgt der gesamte Wert der Absicherung

2 x 13.837,50 USD = 27.675 USD

Der Spot-EUR/USD-Kurs liegt derzeit bei 1,1042, während der Futures-Kurs bei 1,1070 steht. Diese Differenz von 0,0028 (1,1070 – 1,1042) repräsentiert den Unterschied zwischen dem aktuellen Wechselkurs und dem erwarteten Wechselkurs zum Verfall des Future-Kontrakts. Er ist somit auf die Zinsdifferenzen des US-Dollars und des Euro zurückzuführen (negativer Carry).

Negativer Carry

Ein negativer Carry entsteht, wenn die Zinsen der Währung, die man verkauft oder leiht, höher sind als die Zinsen der Währung, die man kauft oder verleiht. Im vorliegenden Beispiel bedeutet dies Folgendes: Wenn ein Anleger US-Dollar verkauft (oder leiht) und gleichzeitig Euro kauft (oder verleiht), dann entsteht ein negativer Carry, da die US-Dollar-Zinsen höher sind als die Euro-Zinsen.

Um die Auswirkungen dieser Differenz auf die Absicherung zu berechnen, multiplizieren wir die Differenz (0,0028) mit dem Multiplikator des Micro-Future-Kontrakts (12.500) und der Anzahl der Kontrakte (2):

0,0028 (Differenz) x 12.500 (Multiplikator) x 2 (Anzahl der Kontrakte) = 70 USD

Diese 70 USD stellen den Betrag dar, den man theoretisch durch die Absicherung mit den beiden Micro-Future-Kontrakten auf den EUR/USD verlieren würde, basierend auf der Differenz zwischen dem Spot- und dem Future-Kurs.

Laufzeitende berücksichtigen

Es ist allerdings entscheidend, zu beachten, dass Future-Kontrakte, ebenso wie Optionen, eine endliche Laufzeit haben. Um das Währungsrisiko durchgehend abzusichern, ist es notwendig, die Kontrakte bei Laufzeitende in den nächsten Kontrakt zu rollen.

Sollte sich die Zinsdifferenz zwischen dem US-Dollar und dem Euro in den nächsten Monaten verkleinern, so werden auch die Absicherungskosten im gleichen Maße geringer ausfallen.

Stillhaltergeschäfte zum Absichern von Währungsrisiken

Für erfahrene Anleger und insbesondere Händler mit größeren Konten bieten sich Stillhaltergeschäfte an. Hierbei muss auf die regulären (großen) Future-Kontrakte auf den EUR/USD (Multiplier 125 000) zurückgegriffen werden. Diese lassen sich nämlich, im Gegensatz zu den Micro-Future-Kontrakten, veroptionieren.

Hierbei können zahlreiche bekannte Optionsstrategien angewendet werden. So können aus dem Geld liegende Future-Put-Optionen verkauft werden. Oder man verkauft gegen seine bereits im Depot befindlichen Future-Kontrakte in derselben Anzahl Future-Call-Optionen. Vor allem in Seitwärtsphasen lassen sich so Prämien sammeln. Jedoch ist zu beachten, dass z. B. ein verkaufter Put kein lineares Hedging garantiert, sondern der Gewinn auf die erhaltene Prämie begrenzt ist. Sollte der EUR/USD stark steigen, gelingt hier die Absicherung nur in einem begrenzten Ausmaß.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Währungsrisiko ein wichtiger Aspekt ist, den Händler, insbesondere solche mit hohem US-Dollar-Anteil im Depot, berücksichtigen sollten.

Es ist wichtig, die jeweilige Strategie an die individuellen Bedürfnisse und das Erfahrungslevel des Anlegers anzupassen. Ein bewusster Umgang mit dem Währungsrisiko und der Verwendung der vielfältigen IBKR Handelsinstrumente kann dazu beitragen, die Performance des Depots zu optimieren und unerwünschte Währungsschwankungen zu minimieren.

In Anbetracht der stetigen Veränderungen auf den globalen Finanzmärkten ist es ratsam, sich kontinuierlich über aktuelle Entwicklungen und Trends im Bereich der Währungsabsicherung zu informieren. So kann man seine Absicherungsstrategie an die sich wandelnden Marktbedingungen anpassen und langfristig erfolgreich handeln.

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