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Optionsvolumen vs. Open Interest
In diesem Artikel über Optionsstrategien erfahren Sie alles zum Optionsvolumen und das Open Interest.
Inhalt
Der generelle Handelsumsatz oder auch das Volumen eines Wertpapieres misst die Gesamtzahl aller Transaktionen für ein bestimmtes Wertpapier über einen bestimmten Zeitraum (meistens 1 Tag). Wechseln Wertpapiere also Hände, indem sie gekauft und verkauft werden, aus welchem Grund auch immer, steigt die Anzahl des Volumens. Das Volumen kann also nur größer an einem bestimmten Tag werden. Dies gilt genauso für das Optionsvolumen, welches nichts anderes als das Volumen eines bestimmten Optionskontrakts ist.
Anders sieht es jedoch beim sogenannten Open Interest aus. Dieser misst die Gesamtzahl aller offenen Transaktionen einer Option – darunter zählen auch Kontrakte, die noch nicht ausgeübt, geschlossen oder verfallen sind. Somit kann das Open Interest über einen bestimmten Zeitraum, anders als das Optionsvolumen kleiner und größer werden. Beide Zahlen messen die Marktaktivität im Handel und geben uns wertvolle Informationen über die Liquidität eines bestimmten Wertpapiers oder Optionskontrakts. Beide Werte finden Sie in der Optionskette (Optionchain) eines Wertpapiers.
Open Interest
Wie bereits angesprochen, gibt das Open Interest die Anzahl aller offenen Kontrakte einer Option oder eines Futures an, die aktiv von Händlern gehalten werden. Dies bedeutet, dass alle Positionen, die eröffnet, aber noch nicht glattgestellt wurden, verfallen sind oder ausgeübt wurden, mit in die Berechnung des Open Interest fließen.
Beispielweise ist das Open Interest einer Call-Option bei 0. Am nächsten Tag kauft ein Anleger 20 Optionskontrakte als neue Position. Das Open Interest für diese spezielle Call-Option beträgt jetzt 20. Am Tag darauf wurden fünf Kontrakte geschlossen. Der Open Interest beträgt nun 15. Anschließend werden 10 weitere Kontrakte eröffnet und das Open Interest erhöht sich auf 25.
Dementsprechend erhöht sich das Open Interest, wenn Anleger und Händler mehr neue Long-Positionen eröffnen oder Verkäufer neue Short-Positionen eingehen, die größer sind als die Anzahl der an diesem Tag geschlossenen Kontrakte. Falls ein Käufer (oder Inhaber) bzw. Verkäufer (oder Schreiber) von Kontrakten mehr Positionen glattstellen als an diesem Tag eröffnet wurden, sinkt das Open Interest.
Optionsvolumen
Anders sieht es wiederum beim Optionsvolumen aus, da dieses die Anzahl der Optionen (in unserem Beispiel) darstellt, die an einem bestimmten Handelstag zwischen Käufern und Verkäufern ausgetauscht werden. Dementsprechend zählt jede Transaktion zum Tagesvolumen. Je größer das Volumen ist, desto mehr Interesse besteht an einem Wertpapier. Mehr Volumen bedeutet auch mehr Liquidität im Kontrakt. Dies ist aus kurzfristiger Handelsperspektive wünschenswert, da es eine Fülle von Käufern und Verkäufern im Markt gibt.
Das Volumen wird also berechnet, indem alle Transaktionen in einem bestimmten Zeitraum (Tag) summiert werden. Wenn die Option aus unserem obigen Beispiel also ein Open Interest von 25 hat, jedoch null Kontrakte an dem darauffolgenden Tag gehandelt werden, dann ist auch das Volumen bei 0. Wenn am nächsten Tag dann wieder 5 Kontrakte geschlossen werden und 10 gekauft werden, sinkt das Open Interest zunächst auf 20 und steigt anschließend auf 30, während das Optionsvolumen an diesem Tag 15 beträgt.
Interpretation
Auch wenn das Open Interest uns keine Auskunft darüber gibt, ob Optionen ge- oder verkauft wurden, ist es dennoch eine wichtige Kennzahl, da es einige andere Informationen mitteilt. Beispielweise können wir direkt feststellen, in welchen Märkten es sich anhand der Liquidität überhaupt lohnt, einzusteigen. Bei sehr dünn besiedelten Optionen (Optionen mit kleinem Open Interest) ist die Gefahr vor schlechten Einstandswerten beispielsweise enorm hoch, da die Spreads sehr groß sind.
Eine Möglichkeit das Open Interest zu verwenden, besteht darin, es im Verhältnis zum Volumen der gehandelten Kontrakte zu betrachten. Prinzipiell kann man annehmen, dass steigende Kurse während eines Aufwärtstrends bei gleichzeitig steigendem Open Interest bedeuten kann, dass neues Geld auf den Markt kommt, was zu höheren Kursen führen kann. Fallende Kurse in einem Abwärtstrend dagegen bei steigendem Open Interest könnten darauf hindeuten, dass auf der Short-Seite neues Geld auf den Markt kommt.
Sie sehen also, dass die Verwendungs- und Interpretationsmöglichkeiten des Open Interest und des Optionsvolumens sehr unterschiedlich sein können. In jedem Fall helfen sie uns jedoch die unterliegenden Marktphasen besser zu verstehen.
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