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Verwendung von Stop-Limits
Hier bei Estably versuchen wir Ihnen Optionsstrategien nicht nur theoretisch zu vermitteln. Unsere praxisbezogenen Artikel stellen eine Hilfestellung dar, damit auch Sie mit Optionen profitabel Einkommen erzeugen können.
Inhalt
In unseren anderen Artikel haben Sie bereits erfahren, was eine Stop-Order und eine Limit-Order ist. Eine Stop-Order stellt im Fall eines Kurseinbruches oder auch eines rasanten Kursanstieges einer Aktie eine mögliche Absicherungsstrategie dar. Die Limit-Order stellt sicher, dass zum gewünschten Preis entweder verkauft oder gekauft wird. Was ist nun also die Stop-Limit-Order?
Die Stop-Limit-Order
Die Stop-Limit-Order ist eine Mischung aus diesen beiden Order-Arten; hier werden zwei Preise festgelegt: Der Stop-Preis und der Limit-Preis.
Solange man den Stop-Preis nicht erreicht, nimmt diese Order am Handel nicht teil. Bei Erreichen des Stop-Preises wird die Order schließlich aktiviert. Anschließend wird eine Limit-Order im Markt eröffnet. Dies gibt uns im Optionshandel einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Denn vor allem bei nackten Optionen (Verkauf von Puts und Calls ohne Absicherung) findet diese Order-Art eine sinnvolle Anwendung.
Stop-Limit-Kauf-Order
Bei einer Stop-Limit-Kauf-Order möchte man zum Beispiel eine Aktie kaufen, wenn sie wieder zu steigen beginnt, also ein Niveau überschreitet. Beim Stop-Preis aktiviert man die Order und öffnet eine Kauf-Limit-Order im Markt. Dieses Vorgehen wendet man zum Beispiel beim Verkauf von Call-Optionen an.
Beim Verkauf eines nackten Calls (Short Call) geht man davon aus, dass der Preis des Basiswertes entweder fällt oder annähernd gleich bleibt. Würde der Preis des Basiswertes über den Ausübungspreis des Calls steigen, müsste man am Laufzeitende einen Verlust realisieren oder vorher rollen. Um hier sicherer zu agieren, verwenden wir die Stop-Limit-Kauf-Order.
Stop-Limit-Order Beispiel:
Der Preis der Aktie befindet sich bei 55 €. Wir verkaufen einen Call bei einem Ausübungspreis von 60 €. Den Stop legen wir auf 59,90 € und das Limit auf 60 €. Anfangs gibt die Aktie leicht nach, dann beginnt sie jedoch, sich dem Ausübungspreis gefährlich zu nähern.
Bei Überschreitung der 59,90-€-Marke eröffnen wir die Limit-Order für 60 € im Markt. Damit gehen wir sicher, dass die Aktien zu maximal 60 € gekauft werden. Anmerkung: Die Order muss sich auf 100 Aktien beziehen, da der Multiplikator einer Option bei 100 liegt.
Diese 100 Aktien kaufen wir, sodass aus dem nackten Call ein Covered Call wird und das Risiko begrenzt ist. Steigt der Kurs der Aktie bis zum Ende der Laufzeit über 60 €, verkaufen wir die Aktien einfach wieder. Der Gewinn setzt sich schließlich aus der Prämie des Calls und einem möglichen Kursgewinn (in diesem Beispiel gibt es keinen Kursgewinn) zusammen. Fällt der Kurs der Aktie jedoch wieder, verliert der Call an Wert. Die Option verfällt wertlos und wir können die gesamte Prämie behalten. Auch die Aktien behalten wir und können somit weitere Calls darauf verkaufen.
Stop-Limit-Verkaufs-Order
Bei einer Stop-Limit-Verkaufs-Order möchte man zum Beispiel eine Aktie verkaufen, wenn sie zu fallen beginnt, also ein Niveau unterschreitet. Beim Stop-Preis wird die Order aktiviert und eine Kauf-Limit-Order im Markt eröffnet.
Dies würde theoretisch als Absicherung für Put-Optionen funktionieren. Wir raten dem Neuling allerdings davon ab, eine Stop-Limit-Verkaufs-Order bei nackten Put-Optionen zu verwenden. Das „schlimmste“ Szenario, das bei einer Ausübung von Put-Optionen zustande kommen könnte, ist der Kauf von 100 Aktien, die momentan weniger Wert sind als der Kaufpreis. Hier ist das Risiko bereits durch den Wert der Aktien begrenzt.
Würde man allerdings die Stop-Limit-Order verwenden, kauft man 100 Aktien leer. Bei Unterschreitung des Ausübungspreises der Put-Option werden die Unternehmensanteile später mit Gewinn wieder zurückgekauft.
Die Gefahr liegt darin, dass der Kurs der Aktie nach dem Leerverkauf wieder ansteigt. Der Kurs kann theoretisch unendlich ansteigen, sodass sich hier wieder ein unbegrenztes Verlustpotenzial ergibt.
Keine Garantie bei Gaps
Ein Gap tritt zum Beispiel bei der Veröffentlichung von Quartalszahlen eines Unternehmens auf. Hier ändert sich der Kurs einer Aktie sprunghaft um einen großen Prozentsatz. Der Stop-Preis wird zwar überschritten, die Limit-Order hat jedoch keine Chance, ihre Vorteile zu zeigen, da der Kurs schon weit darüber oder darunter eröffnet hat.
Wir raten, nackte Calls nicht über den Zeitraum der Veröffentlichung der Quartalszahlen zu verkaufen. Bei Firmenübernahmen kann der Kurs zwar auch nach oben oder unten „gapen“, dies lässt sich jedoch nicht voraussehen.
Zusammenfassung
Die Stop-Limit-Kauf-Order bringt einen großen Nutzen beim Verkauf von Call-Optionen mit sich. Nackte Calls weisen allerdings ein unbegrenztes Verlustpotenzial auf. Durch den Kauf von 100 Aktien entsteht wiederum ein „Covered Call“ und das Risiko ist begrenzt.
Stop-Limit-Order ist theoretisch auch bei Verkauf von Put-Optionenmöglich, jedoch mit höheren Risiken verbunden als die Put-Option alleine. Die Stop-Limit-Order hilft leider nicht bei Gaps, wie sie zum Beispiel bei Veröffentlichung von Quartalszahlen oder Meldungen von Firmenübernahmen vorkommen.
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