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Was sind LEAPs und wann sie Sinn ergeben können
Hier bei Estably versuchen wir Ihnen Optionsstrategien nicht nur theoretisch zu vermitteln. Unsere praxisbezogenen Artikel stellen eine Hilfestellung dar, damit auch Sie mit Optionen profitabel Einkommen erzeugen können. In diesem Artikel erfahren Sie alles über so genannte LEAPs.
Inhalt
Für alle frischen Options-Strategen erklären wir heute, was denn LEAPs nun eigentlich genau sind, und wann diese Sinn ergeben.
Optionen haben uns immer geholfen gute Ergebnisse zu erzielen, sie helfen uns das Risiko aus den Aktien etwas heraus zu nehmen, und versprechen uns gute Renditen. Auch in der Zukunft werden uns diese Finanzinstrumente gute Dienste erweisen. Bis jetzt haben wir großteils laufende Optionen thamatisiert, da wir sie zum größten Teil nutzen. Hin und wieder nutzen wir aber auch LEAPs, um uns weniger um offene Positionen kümmern zu müssen.
Was sind LEAPs?
Erstmal zur Begriffserklärung. Die Abkürzung LEAP steht für ” Long Term Equity Anticipation Security “. Dabei handelt es sich ganz einfach um sehr lang laufende Optionen. Um das ganze zu vergleichen: Wir nutzen normalerweise Optionen mit ein paar Wochen oder Monaten Restlaufzeit, um unsere Prämie einzusacken. LEAPs werden mit Restlaufzeiten über ein Jahr gehandelt. Ansonsten unterscheiden sich diese Optionen nicht von denen, die wir gewohnt sind. Es gibt genauso Puts und Calls, lediglich die Abstände der Ausübungspreise werden größer. Es gibt dann einfach nicht so eine große Auswahl an Strikes, wie man es gewohnt ist, das ist aber auch nicht nötig.
LEAPs werden oft zur Risikoreduktion eingesetzt. Dadurch, dass die Laufzeiten so lange sind, gibt es natürlich auch weit größere Prämien dafür. Wenn wir uns also für einen Preis einer Aktie entschieden haben, könnten wir eine lang laufende Option wählen. Wenn der Preis für eine kurz laufende Option zu gering ist, um damit wirklich Einkommen zu erzeugen, schafft ein LEAP Abhilfe.
- Ein 110er Put auf IBM mit 4 Wochen Restlaufzeit würde aktuell um die 70 Dollar bringen. Der Durchschnittspreis bei Ausübung liegt bei 109,3 Dollar pro Stück.
- Ein 110er Put auf IBM mit über einem Jahr Restlaufzeit würde aktuell um die 900 Dollar bringen. Der Durchschnittspreis bei Ausübung liegt bei 101 Dollar pro Stück.
Wenn wir das reine Risiko der Aktie betrachten, bringt uns das jetzt schon einen kleinen Vorteil. Würde eine vorzeitige Ausübung passieren (aus welchem Grund auch immer), sind wir mit dem LEAP besser dran. Eine vorzeitige Ausübung ist beim Options-Verkauf oft ein Geschenk, dieses Thema greifen wir aber in einem extra Text auf.
Erholung des Basiswertes mit LEAPs
Der Durchschnittspreis ist also geringer, da eine größere Prämie vorhanden ist. Zusätzlich profitieren wir aber genauso, wenn sich der Basiswert erholt. In einem Kursrutsch LEAPs zu verkaufen, kann hier großen Sinn ergeben. Wir geben dem Basiswert genug Zeit, sich zu erholen. Wenn er sich dann erholt, können wir diese Option wie jede andere genauso wieder mit Gewinn schließen.
Der Vorteil hier liegt ganz klar darin, sich nicht ständig um die Position kümmern zu müssen. Wir nutzen LEAPs sehr gerne dazu, vorhandene Positionen zu rollen, wenn es sich nicht anders profitabel ausgeht. Wenn wir nur einen Monat weiter rollen, und der Markt weiter nach unten korrigiert, müssen wir einen Monat später vielleicht wieder rollen. Auch die ständigen Transaktionskosten wirken sich hier negativ aus. Mit dem LEAP haben wir das “Problem” noch einmal zu rollen vielleicht erst wieder in einem Jahr, oder es hat sich bis dahin schon selbst gelöst. Dies ist öfter der Fall als man annehmen mag.
Als Beispiel haben wir in der Vergangenheit einen In-The-Money LEAP auf Philip Morris (PM) verkauft. Wir haben dafür eine nette Prämie von 1457 Dollar sofort erhalten und somit einen größeren Verlust eines anderen Put-Rückkaufs wieder mehr als herein geholt. Zusätzlich haben wir, im Vergleich zum anderen Put, unseren Kapitalbedarf bei Ausübung um 4000 Euro reduziert. Kapital schützen, steht an der höchsten Stelle.
Ein möglicher Nachteil
Wenn man die einzelne Option betrachtet, bringt ein LEAP viel mehr herein, natürlich aufgrund des sehr hohen Zeitwertes. In der Summe könnte es aber auch sein, dass man mit vielen kürzer laufenden Options-Positionen mehr an Prämie hereinholt. Dies ist aber immer in Bezug auf die aktuelle Marktlage zu sehen. Die kurzen Optionen sind einfach öfter handelbar, daraus resultiert in gewissen Marktsituationen möglicherweise eine höhere Gesamtprämie, allerdings muss man sich öfter darum kümmern. Auch die Transaktionskosten sind weitaus höher, da man sie bei jedem Kauf und Verkauf bezahlt.
Hier muss ganz klar jeder für sich entscheiden, was einem lieber ist. Wir denken, dass beides genug Vor- und Nachteile bietet, um kurz- UND langlaufende Optionen ins Portfolio aufzunehmen.
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LEAPs kaufen als zusätzliche Absicherung?
Lang laufende Put Optionen kann man natürlich auch als Absicherung kaufen. Angenommen wir haben eine Aktie beim Wert von 50 gekauft, und kaufen uns eine Absicherung bei 40. Der Put wird erstmal einiges an Geld kosten, dafür ist der Verlust begrenzt auf die Differenz zwischen dem Einkaufspreis und dem Strike-Preis + die ausgegebene Prämie.
Wir verzichten großteils auf diese Absicherungen, da wir nur Aktien handeln, welche wir langfristig auch halten würden. Das heißt aber nicht, dass es für andere nicht Sinn ergeben kann, Absicherungen in Form von LEAPs zu kaufen.
LEAPs kaufen als Ersatz zum Aktienkauf?
Auch andersrum geht es natürlich. Man könnte sich dafür entscheiden, lang laufende Call-Optionen zu kaufen. Der Vorteil wäre, dass dies weit günstiger ist als die Aktien tatsächlich zu kaufen. Voraussetzung dafür ist aber, dass man rein an den Kursgewinnen interessiert ist. Nachteilig wirkt sich das ganze natürlich aus, wenn die Aktien nicht im Zeitraum des Calls soweit steigen, dass die aufgewendete Prämie wieder drin ist.
Das Profit-Potential durch die Kursgewinne ist nahezu identisch mit dem Investment in Aktien. Durch diese Calls mit einer sehr langen Restlaufzeit ist man allerdings nicht Dividenden-berechtigt. Auch muss man sich bewusst sein, dass es möglicherweise steuerlich zu einem Nachteil kommen könnte. Optionsprämien können teilweise nicht mit Aktiengewinnen oder Dividenden verrechnet werden.
Dies heißt aber nicht, dass es sich langfristig nicht doch auszahlen würde. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital ist weit höher mit den LEAPs, wenn man auf das richtige Pferd gesetzt hat.
Zusammenfassung
Das war ein kurzer Einblick, was man mit LEAPs alles anstellen könnte. LEAPs werden also zur Risikoreduktion eingesetzt, da sie die Kursentwicklung des Basiswertes ziemlich genau so abbilden. Volatilität haben wir in den oben genannten Beispielen ausgeschlossen. Dies wird aber ohnehin nur beim Zeitpunkt des Verkaufs interessant, zumindest mit der genannten Vorgehensweise. Der Preis der Option ist während der Laufzeit weitgehend egal. Wir kaufen keine LEAPs, und wenn, dann würde wir sie ausüben und somit wieder rein an den Aktienkursen gewinnen und verlieren.
Auch mit LEAPs lässt sich jede erdenkliche Optionsstrategie abbilden, man muss eben nur mehr Zeit mitbringen. Für uns ist der Verkauf von lang laufenden Put-Optionen sehr interessant, da sich somit jede Aktie mit Gewinn rollen lässt. Wir müssen nur ein bisschen Zeit mitbringen und warten.
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