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Kundenfrage: Optionsposition mit Conditional Order absichern
Inhalt
In diesem Artikel möchten wir auf eine immer wiederkehrende Frage unserer Kunden zum Thema Optionen eingehen. Wir nehmen die letzte Kundenanfrage zum Anlass, um einen kleinen Leitfaden zu verfassen, wie eine Optionsposition abgesichert werden kann.
Als erstes stellen wir die Kundenanfrage konkret vor:
Fragestellung:
Ich habe eine Optionsposition eröffnet.
Der Aktienkurs notiert bei 100 $.
Ich habe einen Long Call gekauft beim Strike 100 $ zu 4 $.
Nachträglich will ich meine Position absichern.
Take Profit:
Wenn der Aktienkurs gleich oder größer 105 $ notiert, will ich die Option schließen. Der Limit-Preis soll in der Mitte des Bid-Ask Spreads sein. Wie und wo gebe ich diese Order genau so auf?
Verlustbegrenzung:
Wenn der Aktienkurs gleich oder kleiner 98 $ notiert, will ich die Option ebensfalls schließen. Der Limit-Preis soll in der Mitte des Bid-Ask-Spreads liegen.
Wie und wo gebe ich diese Order genau so auf?
Wie löscht man diese Orders nach Bedarf wieder?
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Einleitung der Antwort
Um dieses Problem zu lösen, müssen wir uns erst einmal fragen, in welche Software wir einsteigen müssen. Bei IBKR über Estably haben wir 3 verschiedene Möglichkeiten, unseren Wertpapierhandel zu betreiben: Mobile Trader, Kontoverwaltung (Client Portal) und die Trader WorkStation.
Da diese Fragestellung schon etwas fortschrittlichere Maßnahmen erfordert, wählen wir uns in die mächtige Trader WorkStation ein.
Beispiel in unserem Papertrade-Account
Die Ausgangslage ist also eine bestehende Optionsposition. Wir haben dazu in unserem Papertrade-Account eine Call-Option auf die Symrise (Aktienticker: SY1) Aktie gekauft, um das Beispiel anschaulich zu gestalten.
Um eine erweiterte Order zu platzieren, können Sie einen Rechtsklick auf die bestehende Position in der TWS-Ansicht machen. Navigieren Sie in dem erscheinenden Auswahlfeld zum Punkt „Handel“ und klicken auf „Orderticket“.
Das Orderticket aufrufen
Es öffnet sich ein neues Fenster. Klicken Sie auf den Reiter „Bedingung“.
Rechts finden Sie einen Button mit der Aufschrift „Hinzufügen“. Klicken Sie darauf, um eine neue Bedingungen für Ihre geplante Order hinzuzufügen.
Erstellen der Bedingungen
Klicken Sie beim Erstellen der Bedingungen auf Kurs, da Ihre Bedingungen ja die Kursschwelle darstellt.
Im neuen Fenster geben Sie das Kürzel Ihrer gewünschten Aktie ein. In unserem Fall ist das SY1 für Symrise. Bestätigen Sie mit der Enter-Taste. Wählen Sie nun die Aktie (Smart) aus. Methode können Sie auf Standard belassen. Wenn Sie zum Beispiel den Schlusskurs als Bedingung verwenden möchten, könnten Sie dies in der Methode ändern.
Um die Take Profit Bedingung zu bauen, muss der Operator auf „>=“ gestellt sein. Wir haben in unserem Beispiel nun den Kurswert 115 gewählt. Der Kunde mit der Fragestellung müsste hier den Kurs auf 105 stellen. Bestätigen Sie die Eingabe erneut mit der Enter Taste.
Anschließen Klicken Sie auf „Bestätigen“.
Um eine weitere Bedingung hinzuzufügen, klicken Sie im Order-Ticket erneut auf „Hinzufügen“. Danach geben Sie wie gehabt Ihre gewünschten Informationen ein.
Um die Stop Loss Bedingung zu bauen, muss der Operator auf „<=“ gestellt werden. Wir stellen den Kurs auf 98 und bestätigen die Eingabe erneut mit der Enter Taste.
Anschließen Klicken Sie auf „Bestätigen“.
Stellen Sie bitte sicher, dass die Logik hinter den Bedingungen auf „ODER“ gestellt werden. In der Standard-Variante steht die Logik auf „UND“.
Die Bedingungen sehen nun wie folgt aus:
Order erstellen
Klicken Sie wieder auf den Reiter „Standard“ ganz links im Order-Ticket. Hier wählen Sie nun Ihre gewünschte Order-Ausführung aus.
Hier achten Sie nun bitte auf die gewünschte Ausrichtung Ihrer Order. Wenn Sie eine Option gekauft haben, und diese schließen wollen, klicken Sie auf „Verkauf“. Sollten Sie zuvor eine Option verkauft haben, klicken Sie hier auf „Kauf“.
Als Ordertyp gibt es nun 2 sinnvolle Möglichkeiten: Entweder Sie nutzen den Ordertyp Market (MKT) oder eine Snap to Midpoint Order (SNAP MID). Bei Erreichen einer der beiden Bedingungen wird somit eine Market Order in den Markt gelegt, oder eine Limit-Order mit dem Preis zwischen dem Bid und Ask Spread.
Die gewöhnliche Limit Order würde hier keinen Sinn ergeben, da wir zum Zeitpunkt der erfüllten Bedingung nicht wissen, wo sich der Optionspreis befindet. Die Market Order würde direkt zum aktuellen Marktpreis ausgeführt werden. Dies ist in den meisten Fällen keine gute Idee, in diesem Fall wird aber als Sicherheitsaspekt die Bedingung als Trigger dafür verwendet, wodurch es zu nicht allzu großen Nachteilen kommen sollte.
Wenn Sie mit Ihrer Order zufrieden sind, klicken Sie wie ganz gewöhnlich auf „Übermitteln“.
Order nach Bedarf löschen
Würde eine der beiden Bedingungen ausgelöst werden, liegt die Order anschließend im Markt. Die Bedingungen sind also erfüllt und werden automatisch wieder gelöscht, sobald die Order platziert ist.
Möchten Sie die Order dennoch stornieren, klicken Sie in Ihrer Trader WorkStation einfach auf die entsprechende Zeile mit der Order mit einem Rechtsklick. Hier können Sie die Order ganz einfach „stornieren“.
Erklärung Snap to Midpoint Order
Dieser Ordertyp steht für Aktien, Optionen und Futures zur Verfügung.
Bei der Snap to Midpoint (SNAP MID)-Order wird der Orderpreis durch den aktuellen Geld-/Briefkurs plus oder minus einem Offset bestimmt. Aber im Gegensatz zum fixierten Orderpreis ist der „Snap-to“-Orderpreis nicht weiterhin an die Fixierung gebunden, wenn sich der Preis bewegt.
Der Händler erstellt die Order, indem er SNAP MID als Ordertyp auswählt und dann einen Offset-Betrag eingibt, der den aktiven Limitpreis wie folgt berechnet:
Preis der Verkaufsorder = Mitte des Bid-Ask-Spreads + Versatzbetrag
Preis der Kauforder = Mitte des Bid-Ask-Spreads – Versatzbetrag
Sie können mit dem Versatzbetrag einstellen, wie aggressiv Sie in Richtung des Bid-Ask-Spreads gehen möchten. Je kleiner der Versatzbetrag desto eher stellen Sie sicher, dass die Mitte des Bid-Ask-Spreads getroffen wird. Auf der anderen Seite könnte aber ein größerer Versatzbetrag dabei helfen, die Order ausgeführt zu bekommen.
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Der Optionspreis als alternativer Stop Loss
In der Fragestellung wurde erwähnt, dass eine Call-Option verkauft wurde. Bei einem Long Call ist der Verlust von Beginn an begrenzt auf die bezahlte Optionsprämie. Dies ergibt sich aus der Natur der gekauften Option. Hier ist der Gewinn theoretisch unbegrenzt und der Verlust begrenzt.
Das Beispiel oben zeigt, dass man in der TWS jede erdenkliche Konstellation auch umsetzen kann. In manchen Fällen könnte man aber auch den einfachen „Stop Loss“ über die Optionsprämie wählen.
Die Option aus der Fragestellung kostete 4$, der maximale Verlust liegt also bei 400$ (da der Multiplikator der Aktie bei 100 liegt). Wenn ich als Händler weniger Risiko eingehen möchte, könnte ich mich dafür entscheiden einfach einen höheren Ausübungspreis für meine Call-Option zu wählen. Je höher der Ausübungspreis, desto geringer ist die Optionsprämie. Würde man den 101er Call verwenden, müsste man beispielsweise nur mehr 300$ bezahlen. Dies wäre dann auch der maximale Verlust der Option.
Fazit
Die Bedingungen im Order-Ticket der TWS lassen eine ganze Fülle von Anwendungsmöglichkeiten für Ihren Aktien- oder Optionshandel zu. In vielen Fällen gibt es aber auch alternative Wege, wie Sie Ihr Risiko exakt so steuern können, wie Sie es möchten.
Wir bedanken uns für diese interessante Frage und hoffen, wir konnten das Problem für Sie lösen. Haben auch Sie Fragen zu Ihrem Handel an der Börse? Wir sind börsentäglich für Sie erreichbar und freuen uns, Ihnen weiterhelfen zu dürfen.
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